29. Mai 2014

Die Wahrheit über Area 51

Der SF-Animationsfilm „Nix wie weg – vom Planeten Erde“

Lesezeit: 3 min.

Schon in Roland Emmerichs Science-Fiction-Klassiker Independence Day wurde die legendäre Area 51 auf ironische Weise zum Leben erweckt: Mitten in der Wüste Nevadas wurden damals Will Smith und Co in das Innere der streng geheimen Area 51 geführt und stellten fest, dass an all den Gerüchten etwas dran ist. Mag sein, dass sich Regisseur Cal Brunker und sein Co-Autor Bob Barlen von dieser Szene haben inspirieren lassen, denn auch in Nix wie weg – vom Planeten Erde spielt das mythenumrankte Areal eine entscheidende Rolle.

Doch nicht etwa die US-Regierung führt dort Experimente an auf der Erde gestrandeten Außerirdischen durch sondern der Fahnenflüchtige General Shanker (In der Originalversion gesprochen von keinem geringeren als William Shatner!). Dieser General ist noch ganz in den Mustern des Kalten Krieges verhaftet und wähnt allerorten Bedrohungen und zwar nicht nur aus dem kommunistischen Osten sondern gleich aus dem ganzen Universum. Und so versucht er eine monströse Waffe zu bauen, mit deren Hilfe er sämtliche Planeten zerstören will.

Und wie kommt der General zu seiner Wunderwaffe? Mit Hilfe von allerlei Außerirdischen, die auf der Erde notgelandet sind, angelockt von einem Hilferuf, der sie direkt nach Nevada lockte. So ergeht es auch dem legendären Astronauten Scorch Supernova, der Held seines Heimatplaneten Baab. Wann immer Not am Mann ist wird Scorch gerufen und rettet den Tag. Sein kleiner (wenn auch älterer) Bruder Gary dagegen, sitzt nur am Kontrollpult und bügelt die Patzer seines Bruders aus – bis jetzt. Denn nachdem Scorch auf dem Dunklen Planeten Erde verschollen ist, fasst sich Gary ein Herz und fliegt selbst auf diesen merkwürdigen Planeten, der laut einem Instruktionsvideo einst intelligente Wesen lebten (besser bekannt als Dinosaurier), nun aber wesentlich weniger intelligente Wesen herrschen (besser bekannt als Menschen), die gern Krieg führen und Menschen mit merkwürdigen Bärten verehren (Marx, Fu Manchu, Hitler, Ho Chi Minh).

Was sich nun auf der Erde abspielt ist zwar ziemlich vorhersehbar (Familienprobleme, Selbstfindung, Mutproben etc.) ist aber auf originelle Weise verpackt. Ein Grund mag sein, dass es sich bei Nix wie weg – vom Planeten Erde um eine vergleichsweise kleine Produktion handelt, so dass nicht zu viel Rücksicht auf diverse Empfindlichkeiten genommen werden muss. Auf visueller Seite bleiben die Abenteuer der Familie Supernova zwar weitestgehend konventionell – driften dabei aber erfreulicherweise auch nie in den visuellen Exzess so vieler Großproduktionen ab – doch inhaltlich geht es wesentlich origineller zu.

Dass liegt nicht zuletzt an der schönen Idee, die Geschichte ganz aus Sicht der Außerirdischen zu erzählen, deren Blick auf die Erde hübsch unsentimental ist. Der fremde Blick auf die Menschen bleibt zwar auf General Shanker und zwei nerdige UFO-Freaks beschränkt doch allein aus diesen Kontrasten resultieren genug Pointen, um Nix wie weg – vom Planeten Erde auch für Erwachsene – für die die schlichte, kindgerechte Geschichte ansonsten oft etwas albern sein mag – zu einem Vergnügen zu machen.

Nix wie weg – vom Planeten Erde (Escape from Planet Earth) • USA 2013 • Regie: Cal Brunker, Start 29. Mai

Bilder: Splendid

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