25. März 2023

„The Mandalorian“, 3. Staffel – Baby Yoda wird flügge

Die beliebteste Star Wars-Spin Off Serie variiert vor allem bekannte Motive

Lesezeit: 3 min.

Im Marvel-Universum muss man angesichts der ausufernden Menge an Filmen und Serien schon gehörig aufpassen, um nicht den inhaltlichen Anschluss zu verlieren, und auch im ebenfalls vom Disney-Konzern kontrollierten Star Wars-Kosmos fällt die Orientierung nicht immer leicht. Hat man sich etwa dazu entschlossen, nur die Serie „The Mandalorian“ zu schauen, würde man zu der Beginn der nun bei Disney+ zu sehenden dritten Staffel etwas ratlos schauen.

Denn am Ende der 2. Staffel hatte der große kleine Sympathieträger Grogu – besser bekannt als Baby Yoda – eine neue Heimat bei niemand anderem als Luke Skywalker gefunden. Zu Beginn der 3. Staffel ist er jedoch wieder mit seinem quasi angestammten Ziehvater Din Djarin (Pedro Pascal) unterwegs. Des Rätsels Lösung verbarg sich in den letzten Folgen der Spin-Off-Serie „The Book of Boba Fett“, eine Form der Serien-Verzahnung, die manchmal Nerven kann, bisweilen aber auch zu interessanten neuen Erzählformen führt.

Das kann man etwa in der dritten Folge der neuen Staffel verfolgen, die aus heiterem Himmel die Hauptgeschichte um Din, Grogu und Bo-Katan Kryze (Katee Sackhoff) links liegen lässt, um sich für eine lange Abschweifung auf den Planeten Coruscant zu begeben. Dort befindet sich der ehemalige Wissenschaftler des Imperiums, Doctor Pershing (Omid Abtahi), der einst an Baby Yoda experimentierte, inzwischen in einer Art Amnestie-Programm. Seine wissenschaftlichen Experimente rund um das Klonen darf er nicht fortsetzen, doch Pershing lässt sich von Elia Kane (Katy O’Brian), ebenfalls einer ehemaligen Mitarbeiterin des finsteren Moff Gideon (Giancarlo Esposito), verführen, nur um verraten zu werden.

Noch hängt dieser Handlungsstrang in der Luft, könnte aber der interessanteste Aspekt der 3. Staffel werden, wenn er eine Linie zur neuen Republik und vielleicht sogar Senator Palpatine öffnet und damit diese Serie mit den Star Wars-Filmen verbindet. Denn der Kern der Mandalorian-Abenteuer bleibt bis zur Hälfte der Staffel ein wenig dünn: In regelmäßigen Abständen geraten Din und Bo-Katan in Gefechte, kämpfen mal gegen krokodil-, mal gegen drachenähnliche Wesen, baden in den heiligen Wassern von Mandalore, wodurch ihre Sünde, den Helm eines Mandalorians gelüftet und ihre Gesichter gezeigt zu haben, reingewaschen wird.

Hübsch ist das, aber tut wenig mehr, als die inzwischen in 20 Folgen etablierte Welt des Mandalorian zu variieren. Andererseits haben ja auch die „großen“ Star-Wars-Filme im Lauf der Jahrzehnte immer wieder die Story von der Zerstörung des Todessterns aufgenommen und variiert, solange dieses Muster funktioniert, solange die Zuschauer- bzw. Klickzahlen also stimmen, warum vom bekannten Muster abweichen?

Wie sehr die Fans vom Abschweifen zu Doctor Pershing genervt waren zeigte ein kleiner Shitstorm, der nach Ausstrahlung der dritten Folge durch das Netz wehte. Aber so ist das eben im Star Wars-Universum: Wirklich recht machen kann man es nie allen Fans. Die Einen wollen stets nur mehr vom selben, die Anderen hätten gern Neues. Einen Mittelweg zwischen diesen Polen zu finden ist nicht einfach und gelingt auch der 3. Staffel von „The Mandalorian“ nur bedingt.

The Mandalorian • 3. Staffel • Disney+ • jeden Mittwoch eine neue Folge

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.