Dune - Verschollen in Hollywood
Wie Alejandro Jodorowsky beinahe „Dune“ verfilmt hätte
Die Chancen stehen gut, dass man die Science-Fiction-Filme der späten 70er-Jahre bis heute mit anderen Augen sieht, nachdem man Zeuge von Jodorowsky’s Dune geworden ist. Die Dokumentation von Frank Pavich - vergangenes Jahr u. a. auf den Film Festivals in Cannes und München gezeigt und demnächst via Koch Media auch in Deutschland vertrieben – macht in etlichen Interviews und Storybookausschnitten nämlich überdeutlich, wie sehr sich Hollywood beim nie in Dreh gegangenen Regieprojekt von Visionär und Comicaltmeister Alejandro Jodorowsky (El Topo, Incal) bedient hat.
Der hatte sich Mitte der 70er Jahre mit schier unfassbarem Elan in die Arbeit gestürzt und schon bald ein Heer an Mitstreitern um sich geschart, die seine Visionen zu Frank Herberts Science-Fiction-Epos – festgehalten in einem umfangreichen Storybook – Wirklichkeit werden lassen sollten. Darunter Pink Floyd und Magma für die Musik, Alien-Schöpfer H.R. Giger und Moebius für das Set- und Character-Design, Special-Effects-Guru und Autor Dan O’Bannon (Dark Star, Star Wars) für die Effekte und u. a. Salvador Dali, Mick Jagger, Orson Welles und Amanda Lear für die Besetzung.
Außer besagtem Storybook und etlichen Designs und Ideen, die schließlich in anderen Genre-Klassikern (und David Lynchs eher missglückter Adaption) landeten, ist von dem Projekt leider nur wenig geblieben. Bis auf diese Dokumentation, die hoffentlich bald in Deutschland ein breiteres Publikum findet. Und der vagen (und in Interviews bereits zum Ausdruck gebrachten) Hoffnung, dass zumindest der aus dem Projekt geborene Incal noch umgesetzt wird. Zumindest hat „Drive“-Regisseur Nicolas Winding Refn sich diesbezüglich als Regisseur bereits in Stellung gebracht.
Zum ausführlichen Feature rund um die gescheiterte Dune-Verfilmung geht es hier
Jodorowsky und Comickünstler Moebius mit einer ihrer Kreaturen
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