29. Oktober 2025

Netflix verfilmt Philip K. Dick-Roman

„The World Jones Made“ kommt als „The Future is Ours“

Lesezeit: 2 min.

The World Jones Made“ darf man wohl als Frühwerk von Philip K. Dick (1928-1982) bezeichnen. Der Roman entstand 1954 und wurde 1956 veröffentlicht, und er spielt in einem Polizeistaat nach dem 3. Weltkrieg, in dem die Doktrin des „Relativismus“ gilt, vermeintlich absolute Wahrheiten nicht mehr gelten, eben alles relativ ist. Hintergrund ist die These, dass Meinungsverschiedenheiten zu Kriegen führen, und daher Meinungen, Glaube u.ä. abgeschafft gehören. Floyd Jones ist in dieser Welt ein Mutant, der ein Jahr in die Zukunft blicken kann, und meint, dass diese Zukunft in der Kolonisierung anderer Planeten liegt.

Ausgerechnet dieses Werk haben sich nun die Produzenten von „Eternauta“ geschnappt, um eine 8-teilige, spanischsprachige Netflix-Serie daraus zu machen, die den Titel „The Future is Ours“ tragen wird. Mateo Gil (Pedro Páramo) ist Showrunner, für die Regie sind die Brasilianer Vicente Amorim (Senna) und Daniel Rezende (The Son of A Thousand Men) sowie der Argentiner Jesús Braceras (Barrabrava) zuständig.

Die offizielle Zusammenfassung des Inhalts lautet:

Das Jahr 2047. Der ökologische Kollaps hat zur Gründung von FedSur geführt, einer Koalition südamerikanischer Länder, die extreme Maßnahmen zum Schutz der Natur und zur Bekämpfung von Hunger und Gewalt ergreift.

Im Internet taucht eine neue, fesselnde Stimme auf, die viel mächtiger ist als alle anderen, weil sie die Zukunft vorhersagen kann. Der Polizist Hugo Crussí entdeckt, dass hinter dieser Stimme ein junger Prediger namens Jonás Flores steckt, doch durch seine Verhaftung wird dieser über Nacht zum spirituellen Führer des Kontinents.

Jonás prophezeit den Untergang von FedSur und den Sieg über den Klimawandel, weckt damit die Träume der lateinamerikanischen Bevölkerung und bewegt viele dazu, sich seiner reaktionären Revolution anzuschließen. Unterdessen begibt sich Crussí, der als Mitglied des Widerstands verfolgt wird, auf eine selbstmörderische Mission, um dem Tyrannen ein Ende zu bereiten, der das Attentat vorausgesehen hat und auf ihn wartet.


Von links nach rechts: Emiliano Zurita, Delfina Chaves, Enzo Vogrincic, Marleyda Soto, Marco Antonio Caponi. Foto © Netflix, Alan Roskyn

Okay, da versteht man schon, warum das Ding nicht mehr unter dem Titel des Romans erscheint. Macht nichts, ist zumindest mal was anderes.

Zur Besetzung gehören u.a. Enzo Vogrincic (Society of the Snow), Emiliano Zurita (No One Saw Us Leave), Delfina Chaves (Máxima), Marleyda Soto (One Hundred Years of Solitude) und Marco Antonio Caponi (Yosi, the Regretful Spy).

An der Produktion ist auch Philip K. Dicks Tochter Isa Dick Hackett beteilgt, die wie folgt kommentiert: „Es ist mir eine Ehre und ein Privileg, mit Netflix an der ersten spanischsprachigen Verfilmung des Werks meines Vaters zusammenzuarbeiten. Mateos Adaption des Romans ist originell und mutig, ohne dabei die Essenz des Originals zu verlieren. Ich bin seit langem davon überzeugt, dass die reiche Kultur und das unglaubliche Talent Lateinamerikas einen außergewöhnlichen Rahmen für ein so ambitioniertes Projekt bieten, und die Leidenschaft, die das gesamte Team an den Tag legt, ist wirklich inspirierend.“

Na dann …

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