12. Mai 2014

Die Jubiläumsedition

Wir stellen vor: Dmitry Glukhovskys „Metro 2033“ und „Metro 2034“

Lesezeit: 2 min.

Zum fünfzigjährigen Jubiläum der Heyne Science-Fiction-Reihe präsentiert der Heyne Verlag eine Auswahl von fünf Büchern aus den letzten fünf Jahrzehnten. Fünf Werke, die nicht nur die Zeit, in der sie erschienen sind, nachhaltig geprägt, sondern unseren Blick auf die Zukunft für immer verändert haben.

Die 2000er – Dmitry Glukhovsky: „Metro 2033“ und „Metro 2034“

Dmitry Glukhovsky: Metro 2033 & Metro 2034Dmitry Glukhovsky ist es mit „Metro 2033“, seinem Debütroman 2007, nicht nur gelungen, auf Anhieb einen Bestseller zu landen, sondern er hat ganz nebenbei ein komplettes Metro-Universum erschaffen, in dem andere Autoren Glukhovskys Welt weiterentwickeln. Begonnen hat es mit einer metaphorischen Odyssee durch Moskaus Untergrund: Nach einem Atomkrieg, der die Oberfläche unbewohnbar gemacht hat, leben die Menschen in den U-Bahn-Stationen Moskaus, ständig bedroht von Mutanten, Hunger, der Strahlung und vor allem: sich selbst. Artjoms Heimatstation wird immer wieder von unheimlichen, telepathisch begabten Monstern angegriffen. Deswegen schickt ihn Stalker Hunter los, einmal quer durch die Metro, um Hilfe zu holen – kein leichtes Unterfangen, denn die Stationen sind kleine Einzelstaaten mit unterschiedlichen Regierungs- und Gesellschaftsformen, und in den Tunneln dazwischen lauern zahllose Gefahren im Dunkeln …

Die heimliche Hauptfigur ist die Metro selbst: Während in Deutschland die U-Bahnhöfe fast alle gleich aussehen, sind die Stationen in Moskau wahre Paläste, geschmückt mit Ornamenten, Mosaiken und Malereien. Sie liegen sehr tief, weil sie im Kalten Krieg als Atomschutzbunker für Zivilisten konzipiert wurden. Manche Tunnel wurden zu Sowjetzeiten geplant und begonnen, aber nie fertiggestellt; andere werden bis heute geheim gehalten – Moskaus Untergrund ist der ideale, gruselig-geheimnisvolle Schauplatz für diese Anti-Utopie.

Neben zahllosen Gänsehaut-Momenten werfen „Metro 2033“ und „Metro 2034“ beinahe nebenbei philosophische und sozialkritische Fragen auf, die anhand der einzelnen Stationen und ihren Regierungsformen abgehandelt werden. Und immer stellt sich dabei die Frage: Wer ist hier eigentlich das wahre Monster?

Dmitry Glukhovsky, Jahrgang 1979, hat Journalismus und Internationale Beziehungen in Jerusalem studiert und arbeitete als Fernsehjournalist für Russische und europäische Sender. Er reiste nach Tschernobyl, um den zerstörten Reaktor zu filmen, sah Raketenstarts in Baikonur und machte den ersten Livebericht vom Nordpol. Der Autor lebt und arbeitet unter anderem als Radiomoderator in Moskau. In Kürze erscheint bei Heyne sein neuster Roman „Futu.re“ (im Shop).

Dmitry Glukhovsky: Metro 2033. Metro 2034. • Zwei Romane in einem Band • Aus dem Russischen von David Drevs • Wilhelm Heyne Verlag, München, 2014 • 1082 Seiten • € 9,99 (im Shop)

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