3. September 2015 3 Likes

Willkommen in Ophir Chasma!

Indiens Marssonde schickt dreidimensionale Bilder aus einem der größten Canyons des Sonnensystems

Lesezeit: 2 min.

Neben NASA und ESA ist auch Indien im Marsorbit vertreten. Als erste asiatische Nation erreichte die Raumsonde Mangalyaan, zu Deutsch „Mars-Schiff“, 2014 den roten Planeten und macht seitdem nicht minder spektakuläre Aufnahmen von der Oberfläche – darunter auch eine Serie dreidimensionaler Bilder von Ophir Chasma:

Ophir Chasma gehört zu den Valles Marineris, dem größten Canyonsystem auf dem Mars. Die Mariner-Gräben, benannt nach der Raumsonde Mariner 9, die das Grabensystem 1971/72 entdeckte, erstrecken sich über eine Länge von 4000 Kilometer. Es sind mehrere miteinander verbundene Schluchten, die bis zu sieben Kilometer tief und stellenweise an die 200 Kilometer breit sein können. Zum Vergleich: Der amerikanische Grand Canyon erreicht gerade einmal eine Tiefe von 1,8 Kilometern und ist „nur“ 446 Kilometer lang. Die Valles Marineris ziehen sich, ausgehend vom Tharsis-Buckel, auf dem sich die drei großen Mars-Vulkane Arsia Mons, Pavonis Mons und Ascraeus Mons erheben, entlang des Äquators nach Osten. Ophir Chasma ist eine annähernd ovale Schlucht etwa in der Mitte der Valles Marineris. Südlich davon liegen Candor und Melas Chasma. Die drei Canyons sind miteinander verbunden und bilden die breiteste Stelle des Systems. Die Ablagerungen am Boden und die Gesteinsschichten in den Seitenwänden deuten darauf hin, dass einmal Wasser durch die Chasmata geflossen sein muss.

Anders als der Grand Canyon entstanden die Valles Marineris aber nicht durch Erosion durch Wasser, sondern es handelt sich um Brüche. Die komplette Tharsis-Region ist im Prinzip eine große Beule, die vermutlich durch eine Magmablase dicht unter der Oberfläche entstand. Wissenschaftler vermuten, dass der gewaltige Hellas-Einschlag auf der gegenüberliegenden Seite des Planeten vor über vier Milliarden Jahren die Beule hochgedrückt haben könnte. So oder so: Als sich Tharsis aufwölbte, spannte sich die Oberfläche und riss auf – so könnten die Mariner-Gräben entstanden sein. Genau werden wir das aber erst wissen, wenn die ersten Geologen dieses Gebiet untersuchen können.

Quelle/Bilder: isro.gov.in

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