Endlose Rache

Alfred Bester (1913-1987) hat beachtliche Kurzgeschichten verfasst, die bis heute erstaunlich wenig von ihrer Wirkung verloren haben, doch in Erinnerung geblieben ist er vor allem wegen seiner beiden schmalen Romane „The Demolished Man“ (1953; dt. „Demolition“) und „The Stars My Destination“ (1957; dt „Der brennende Mann“ bzw. „Tiger, Tiger!“). Speziell letzterer – deutlich an Dumas’ „Der Graf von Monte Christo“ angelehnt – wurde wegen seines für die damalige Zeit im SF-Genre ungewöhnlichen Stils und einiger formaler Spielchen zum verehrten Klassiker. Manche sehen in ihm einen Vorläufer der „New Wave“ in den 60ern oder des Cyberpunk in den 80ern – vielleicht nicht zuletzt, weil sowohl Michael Moorcock als auch William Gibson den Roman zu ihren persönlichen Favoriten zählen.

In „The Stars My Destination“ geht es um Gully Foyle, der als ungebildeter Matrose an Bord des Raumschiffs Nomad arbeitet. Er ist der einzige Überlebende, als die Nomad angegriffen wird, und treibt Monate allein mit dem Wrack im All. Nachdem ein vorbeifliegendes Schiff sein Notsignal ignoriert, wird ein unstillbarer Rachedurst in ihm wach, der ihn dazu antreibt, das Wrack zu reparieren. Was folgt ist eine ziemlich atemlose, handlungsintensive Vergeltungsodyssee, in der dieser besessene Mann eine bemerkenswerte Wandlung erfährt. Pulp in Overdrive.

Das Buch schien wie gemacht für Hollywood, und tatsächlich gab es schon verschiedene Versuche, das Buch für die Leinwand zu adaptieren. Im März wurde bekannt, dass sich Paramount die Rechte gesichert hat und die Produzentin Mary Parent (Pacific Rim, Godzilla, Pleasantville) sich der Sache annehmen soll. Als Regisseur kam bald darauf Jordan Vogt-Roberts (Kings of the Summer, Kong: Skull Island) ins Spiel und nun hat sich laut Deadline mit David DiGilio (Eight Below, Traveler) auch ein Drehbuchautor gefunden.

Das spricht doch dafür, dass Gully Foyles Rachefeldzug demnächst in 3D fortgesetzt wird.