31. Januar 2016 2 Likes

Selbstmordwelle

Park Chan-Wook verfilmt Project Itohs „Genocidal Organ“

Lesezeit: 2 min.

Der Ruf des südkoreanischen Filmemachers Park Chan-Wook stützt sich vor allem auf seine „Rache“-Trilogie, die aus „Sympathy for Mr. Vengeance“ (2002), „Old Boy“ (2003) und „Lady Vengeance“ (2005) besteht. Danach wurden seine Werke deutlich spröder und unzugänglicher, und es gab nicht wenige, die der Ansicht waren, dass sein erster im Westen entstandener Film „Stoker“ (2013) in Schönheit starb.

Derzeit arbeitet er – zurück in Südkorea – noch an „Agassi “ (nicht der Tennisspieler), aber sein nächstes Projekt ist bereits unter Dach und Fach. Mit „Genocidal Organ“ wird Park, der „Snowpiercer“ produzierte, die Regie aber seinem Action-erprobten Kollegen Joon Ho Bong überlies, erstmals selbst einen Science-Fiction-Film inszenieren.

„Genocidal Organ“ entsteht nach dem gleichnamigen Roman des Japaners Project Itoh, der 2007 erschien und auch ins Englische übersetzt wurde. Itohs Roman schlug wie eine Bombe in der japanischen SF-Szene ein und wurde für den Nihon SF Taisho Award nominiert. Sein zweiter Roman „Harmony“ (2008) wurde mit dem Japan SF Grand Prize und dem Seiun Award für den besten japanischen Roman des Jahres ausgezeichnet. Er erschien ebenfalls auf Englisch und landete 2010 sogar auf der Auswahlliste für den Philip K. Dick Award. Itoh starb 2009 im Alter von nur 34 Jahren an Krebs.

„Genocidal Organ“ spielt in einer Zukunftswelt, in der der Krieg gegen den Terror völlig aus den Fugen geraten ist, nachdem Sarajevo von einer schmutzigen Atombombe zerstört wurde. Die großen Demokratien der Welt werden zu totalen Überwachungsstaaten, während gleichzeitig eine Welle von Selbstmorden die Welt überflutet. Aber diese Selbstmorde sind „gelenkt“ – jemand hat einen Weg gefunden, Menschen in den Tod zu treiben.

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