17. April 2016

Making „Final Fantasy“ Great Again!

Open World trifft große Story

Lesezeit: 2 min.

„Irgendwann kommt man immer an den Punkt, an dem man sein Kind seinen eigenen Weg gehen lassen muss. Nur fragt man sich manchmal, ob dieser Weg auch der richtige ist.“, so äußert sich Hironobu Sakaguchi, seines Zeichens Erfinder der Final Fantasy-Reihe, über die einflussreiche Serie, die er nach dem zehnten Teil in andere Hände geben musste. Mit dem kommenden 15. Eintrag in die erfolgreiche Franchise bewege man sich jedoch endlich wieder zu deren Wurzeln zurück, meint Sakaguchi. Und auch Final Fantasy XV-Regisseur Hajime Tabata wird nicht müde, zu betonen, sich endlich wieder auf alte Stärken besinnen zu wollen.

Dabei bricht der kommende Teil mit unglaublich vielen Gewohnheiten: Die Party steht von vornherein fest, die Hauptfiguren sind allesamt männlich, das Kampfsystem ist nicht mehr rundenbasiert und die Spielewelt ist quasi Open World. Gerade dieser Aspekt ließ bei einigen kritischen Betrachtern Sorgenfalten entstehen, ist doch gerade Final Fantasy für sein emotionales Storytelling bekannt, was sich in einem Videospiel bekanntermaßen immer schlechter umsetzen lässt, je mehr Freiheiten man dem Spieler gewährt. So boten zwar auch die vorherigen Teile meist eine Welt, in der es viel zu erforschen gab, trotzdem war es im Grunde nicht möglich, sich diese von vorneherein vollständig zu erschließen und die Story dabei außer Acht zu lassen. FFXV will dem Spieler nun mehr Freiheiten geben als je zuvor, gleichzeitig jedoch die Dramaturgie und das Pacing der Geschichte nicht aus den Augen verlieren, so Tabata. Wo es nötig sei, lege man dem Forschungsdrang der Spieler auch feste Zügel an.

Die Geschichte soll sich dabei von der überladenen Mythologie der XIII-Trilogie entfernen und stattdessen wesentlich simpler daherkommen. Die vordergründige Einfachheit des Konflikts möchte man dabei nutzen, um sich umso mehr auf die zwischenmenschlichen Ebene konzentrieren zu können. Dieser Ansatz klingt äußerst vielversprechend, vor allem im Hinblick darauf, dass weite Teile des Spiels als eine Art Road-Trip-Adventure angelegt sind, die genügend Möglichkeiten für eine intensive Charakterentwicklung bieten dürften. Tabatas Ansatz könnte also wirklich einmal wieder frischen Wind in ein Genre wehen, das hauptsächlich damit beschäftig ist, meist recht stereotpye Figuren vor möglichst epischen Hintergründen agieren zu lassen. Bleibt nur zu hoffen, dass der Spagat zwischen Tradition und Innovation gelingt!

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