7. August 2016 3 Likes

TV-Tipp – Montag 8. August

Drei SF-Filme auf Arte

Lesezeit: 2 min.

Mit einer kleinen Reihe von klassischen SF-Filmen beglückt Arte am 8. und 15. August die Zuschauer. Die Auswahl darf man wohl eklektisch nennen, denn was da gezeigt wird, geht schon sehr in die Breite.

Den Anfang macht am Montag (8. August) um 20.15 Uhr Roger Vadims Verfilmung des Comics „Barbarella“, die 1968 einem staunenden Publikum nie zuvor gesehene SF-Welten zeigte. Und vor allem natürlich Jane Fonda in der Titelrolle, die sich gleich in der legendären Titelsequenz in schönster Schwerelosigkeit des unbequemen Raumanzugs entledigt, um uns dann in ihr plüschiges Raumschiff zu entführen, das so gar nicht am Reißbrett der NASA entstanden ist. Was dann folgt, spottet jeder Beschreibung, ist aber bis heute absolut einzigartig. Vadim hetzt seine Heldin durch mehr oder weniger erotisch aufgeladene Szenen, die vor allem dem Zweck dienen, Fonda in sexy Kostümen und schrillen Kulissen zu zeigen, und zusammengehalten wird die rauschhafte Angelegenheit von einer hauchdünnen, absolut irrsinnigen „Story“ und dem fabelhaften Score von Charles Fox und Bob Crewe. Muss man mal gesehen haben.

Im Anschluss gibt es dann um 21:50 Uhr „Lautlos im Weltraum“ (Silent Running), den Douglas Trumball 1972 inszenierte. Auch ein Klassiker, auch schwer in seiner Zeit verankert, aber deutlich weniger spaßig als „Barbarella“. Angeregt von der Hippie-Bewegung, die (neben Free Love, langen Haaren und Drogen) einem widerwilligen Establishment erstmals so etwas wie ökologisches Bewusstsein nahebrachte. Man ahnte, dass Raubbau an der Natur vielleicht keine so gute Idee ist und Trumbull holte den ganz großen Zeigefinger raus und schoss die letzten Bäume gleich ins All, wo einsame Ökonauten das letzte Grün der Erde hegen und pflegen, begleitet von den sanften Klängen von Joan Baez und drei lustigen Robotern namens Huey, Dewey und Louie (sprich: Tick, Trick und Track).

Wer dann schon müde ist, sollte noch schnell den Stick oder Recorder anwerfen, denn um 23:15 folgt noch „Planet der Stürme“, den Pawel Kluschanzew 1962 in der Sowjetunion inszenierte. „Klassiker“ ist das falsche Wort dafür, eher passt schon Kuriosum. Da geht es um eine Expedition zur Venus, deren Teilnehmer auf fiese Amphibien, fiese Pflanzen und fiese Flugsaurier treffen. Zum Glück ist der Roboter John dabei, der Swing-Musik spielt, und immer zur Stelle ist, wenn es brenzlig ist. Das ist so hundsmiserabel, dass es schon wieder komisch ist, aber sehr selten gezeigter Unfug.

Am nächsten Montag geht es dann mit „2001“ und „Schlachthof 5“ weiter.

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