23. März 2016 1 Likes

Legt dem Mechanist das Handwerk

„Automatron“ – Der erste DLC für „Fallout 4“ im Test

Lesezeit: 3 min.

Der erste, von vielen Spielern heißersehnte DLC für Bethesdas Mega-Rollenspiel Fallout 4 ist gerade erschienen. Er trägt den Namen Automatron und schickt den Käufer gegen den Mechanist ins Feld, ein enigmatischer „Robotermeister“, der mit seinen metallischen Gehilfen das Ödland terrorisiert.

Neben neuen Waffen, wie dem Teslagewehr, welches Blitze verschießt, die zwischen mehreren Gegnern hin und her springen, ist das größtes Augenmerkmal des DLCs wohl die neue Roboterbegleiter-Mechanik. Wenn man nicht unbedingt scharf auf Dogmeat ist, den vierbeinigen Begleiter aus dem Originalspiel, oder einfach etwas mehr Freiheit bei der Wahl seines spezifizierten Begleiters haben will, dann ist man hier genau richtig. Aus hunderten von Möglichkeiten und dutzenden von Bauteilen lassen sich diverse Roboterbegleiter an einer speziellen Werkbank zusammenstellen.

Ähnlich wie schon die Waffen- und Rüstungsmodifikationen des Originalspiels, sind die Möglichkeiten beim Tüfteln sehr ergiebig. Braucht man einen Begleiter, der schnell ins Getümmel prescht und die (äußerst formidablen) Mecha-Feinde ablenkt, so baut man dem Gehilfen eben zwei Kreissägen an die Arme. In der Waffen- und Modifikationswahl sind einem keine Grenzen gesetzt, seien sie in manchen Fällen auch nur kosmetischer Natur. Was ein kleiner Wermutstropfen für die einen und suchtartige Harz für andere bedeutet: Besagte Bauteile muss man erst einmal in freier Wildbahn finden und zerstörten Robotern abluchsen, bevor die Schemata in der Werkbank auftauchen. Ebenfalls ein Haken: Die besten Modifikationen sind an Intelligenz-Perks gebunden. Wenn man nicht genug Punkte in das Attribut investiert hat, schaut man hier leider in die Röhre.

Was bietet der DLC aber Einzelkämpfern, die wenig bis gar keinen Wert auf Begleiter legen? Kurz und schmerzlos: Mehr vom selben was Fallout 4 zu bieten hatte.

Wie auch in bisherigen DLCs der Spielreihe wird die Quest durch ein neues Radiosignal empfangen und nach kurzer Zeit schließt sich bereits die modifizierbare Roboterdame Ada dem Spieler an. Die Geschichte um den herzlich-trashigen Mechanist ist bereits nach 3-5 Stunden erledigt und bietet neben drei kleinen Nebenaufgaben noch zwei größere Dungeons. Die Quest unterscheidet sich in Nichts von längeren Questreihen des Hauptspiels und hätte ohne großes Aufsehen Teil des Hauptspiels sein können – und würde nicht einmal zu den mit Erinnerungswert zählen. Was es letztlich mit dem Mechanisten auf sich hat, ist zwar eine schöne, aber ncht sehr originelle Idee, die zudem noch dem vorherig gesetzten Ton des DLCs widerspricht und kontraproduktiv wirkt, was die Atmosphäre betrifft.

Beim Preis von €9,99 ist eine Länge von drei bis fünf Stunden etwas happig, wenn man das Hauptspiel im Zeit/Kosten-Verhältnis betrachtet. Die neue Roboterwerkbank macht dies jedoch wieder mehr als wett – wenn man auf so etwas denn Wert legt. Besitzer des Seasonpasses zahlen selbstverständlich nichts und somit wird alles noch einmal ins rechte Licht gerückt. Jetzt liegen die Hoffnungen jedoch einmal mehr auf Bethesdas angekündigtem „großen“ DLC Far Harbor, der das bislang weitläufigste Gebiet bieten soll, das Bethesda je für ein Add-on erschaffen haben, und im Mai erscheinen soll. Kommenden April steht jedoch erst mal mit Wasteland Workshop der nächste DLC an.

Fallout 4: Automatron • Bethesda Softworks • Action-RPG • PC, Xbox One, Playstation 4

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