17. Juli 2019

Welt ohne Mond

Unser Buchempfehlungscountdown zur Mondlandung: Neal Stephensons „Amalthea“

Lesezeit: 2 min.

»Der Mond explodierte ohne Vorwarnung und ohne erkennbaren Grund. Die Uhrzeit würde man später als A+0.0.0 oder schlicht Null bezeichnen …« Nach der Explosion des Mondes droht ein „harter Regen“, ein Meteoritensturm, der über Jahrtausende wüten und alles Leben auf der Erde auslöschen wird. Damit die Menschheit überleben kann, muss sie ins All aufbrechen, und so wollen die Nationen der Erde eine Flotte Archen zu fernen Sonnensystemen schicken. Der Asteroid Amalthea – ursprünglich zu Forschungszwecken an die internationale Raumstation angedockt – soll der Kolonie als Schutzschild dienen. Doch das Leben im Weltraum fordert einen hohen Tribut, und der Fortbestand der menschlichen Zivilisation steht auch Jahrtausende nach dem Aufbruch ins All immer wieder auf Messers Schneide …

Neal Stephensons „Amalthea“, so viel sei verraten, beschränkt sich nicht auf die paar Jahre nach der Zerstörung des Mondes, sondern entwirft ein grandioses Zukunfts-Panoptikum, das die globalen, politischen, ethischen und persönlichen Folgen, die eine solche globale Katastrophe und ein „Arche“-Programm haben könnten, beleuchtet. Aber wie würde unsere Erde aussehen, wenn es den Mond plötzlich nicht mehr gäbe? Ebbe und Flut würden sehr viel kleiner ausfallen, die Rotationsachse würde sich verschieben, und wir hätten keine Sonnenfinsternis mehr. Und wir würden unser Tor zum Universum verlieren. Auf dem Mond, der vergleichsweise in der Nähe ist, können wir viele Technologien testen, die wir später für Kolonien auf dem Mars, den Jupitermonden oder anderen Planeten brauchen. Das wussten auch die Astronauten, die am 21. Juli zum ersten Mal ihren Fuß auf die Oberfläche Lunas gesetzt haben – und mehr noch die, die am 14. Dezember 1972 den Mond als letzte wieder verlassen haben. Hoffen wir, dass wir eines Tages dorthin zurückkehren – „in Frieden und voller Hoffnung für die Menschheit“, wie Gene Cernan, der letzte Mann auf dem Mond, sagte, ehe er wieder in die Landefähre zurückkehrte.

Neal Stephenson: Amalthea • Roman • Aus dem Englischen von Juliane Gräbener-Müller und Nikolaus Stingl • Manhattan Verlag, München • als Taschenbuch und E-Book erhältlich • Preis des E-Books: € 11,99 • im Shop

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