22. Januar 2019

Ein kämpfender Engel in neuen Gewändern

„Battle Angel Alita“ in der neuen Perfect Edition & kommenden Verfilmung

Lesezeit: 3 min.

Wie aufmerksame Leser unserer Seite schon mitbekommen haben, wird nun nach etlichen Verschiebungen die Sci-Fi-Verfilmung „ALITA: Battle Angel“ von Robert Rodriguez und James Cameron am 14. Februar in die deutschen Kinos kommen. Der Realfilm mit der animierten CGI-Protagonistin nahm bereits viele Jahre Platz in Camerons Kopf ein und sollte ursprünglich bereits in den frühen 2000ern in die Kinos kommen.

Was jedoch vielen Zuschauern entfallen könnte, ist, dass der kommende Film eine Adaption des SF-Manga-Klassikers „Battle Angel Alita“ von Yukito Kishiro ist. Die von James Cameron und Charles H. Eglee erschaffene Serie „Dark Angel“ (2000), welche Schauspielerin Jessica Alba ihren großen Durchbruch verschaffen sollte, war in klarer Anlehnung an den ursprünglichen Manga geschaffen und zeigte bereits James Camerons Liebe zum Material. In ihrer ersten Iteration war „Dark Angel“ sogar eine direkte „Alita“-Adaption, die nur verfiel, weil James Cameron sich die Rechte dafür nicht sichern konnte. Selbst die Idee eines morphenden und schmelzenden T-1000 aus „Terminator 2“ entnahm Cameron eigenen Aussagen nach einem Manga. Dass eine Realverfilmung seines Herzensprojektes ausstand, war also nur eine Frage der Zeit.

Nach etlichen Skriptversionen und dem unerwartet immensen Erfolg von „Avatar“ und seinen kommenden drei Fortsetzungen musste James Cameron nun aber den Regiestuhl schweren Herzens an seinen Kollegen und Freund Robert Rodriguez abgeben. Cameron gab in einem Interview 2003 zu Protokoll, dass die kommende „Battle Angel Alita“-Verfilmung in zwei Teilen folgen und sich primär an den ersten vier Bänden des Originalmangas orientieren sollte, mit besonderem Augenmerk auf dem im Manga geschilderten „Motorball“-Sports, der eine Mischung aus Gladiatorenkampf, Rollerblading und einem Wettrennen ist. Von diesem bekommt man auch im aktuellsten Trailer einen ganz kurzen, schnellen Eindruck. Die Pläne für die Verfilmung sollten die ganze Welt des Mangas umspannen und eventuellen Fortsetzungen Tür und Tor öffnen, ohne die dem Manga inhärente episodische Qualität zu verlieren. Wie weit diese Pläne nun aber noch gültig sind, ist bis zum deutschen Kinostart am 14. Februar 2019 noch unbekannt. Auch Robert Rodriguez gab vor einiger Zeit bekannt, dass der stellenweise brachiale Ton des Mangas trotz eines angepeilten PG-13-Ratings nicht eingeschränkt werden soll. So erläuterte Rodriguez auf der Comic-Con Experience in Brasilien, dass SF-Verfilmungen häufig deutlich mehr Freiraum gelassen wird, als ihren „realistischen“ Pendants.

Und wie aufs Stichwort hat der Carlsen-Verlag vor einiger Zeit eine Neuausgabe des Manga-Klassikers um das Cyborg-Mädchen mit dem großen Herzen veröffentlicht. Der ursprünglich 1990 erschienene Manga wurde bereits 1996 in Deutschland im Albenformat samt angepasster Leserichtung veröffentlicht und 2003 dann die ungespiegelten Mangas im gewohnten Taschenbuchformat. Nachdem die neunbändige Serie bereits seit etlichen Jahren vergriffen ist, und sogar zwei weitere Spinoff-Serien und Fortsetzungen bei Carlsen erscheinen, wurde es nun Zeit für eine sogenannte „Perfect Edition“. Diese umfasst über den doppelten Umfang, ein größeres Format und hübsche, vereinzelte Farbseiten wie im Original. Die vier Bände der Perfect Edition von „Battle Angel Alita“ sind bereits alle in jedem gut sortierten Fachhandel zum Preis von €19,99 erhältlich. Darüber hinaus gibt es auch eine Sammleredition im Komplettschuber, der neben der vierbändigen Reihe auch noch ein kleines Extra beinhaltet. Ebenso erhältlich bei Carlsen ist auch die Alita-What-If/Sequel-Serie „Battle Angel Alita: Last Order“ als Perfect Edition. Die erscheint seit November 2018, bisher sind zwei von geplanten zwölf Doppelbänden erschienen, die auch erstmals einen unveröffentlichten Kurzmanga von Yukito Kishiro enthalten werden.

Eine kleine Leseprobe findet ihr auf der Carlsen-Homepage unter der Coverabbildung.

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