Funky Space
Neue SF-Kurzfilme
• „Crushed In Space“ von Janice Chun ist zwar schon ein bisschen älter, aber immer noch eine charmante Angelegenheit über unglückliche Liebe im All. Die Mischung aus einfacher, aber bestechender Animation und trockenen Dialogen entfaltet sofort ihre Wirkung, angefangen vom funky Auftakt bis zum – äh – funky Ende. Fünf Minuten sind außerdem eine gute Zeit für Zwischendurch, lohnt in jedem Fall.
• „Mom“ von Kajika Aki Ferrazzini ist ein kleines bisschen verstörend und das liegt nicht so sehr an der Grundidee, die ein ziemlich vertrautes Motiv vieler SF-Geschichten aufgreift: Jemand wird gejagt, eine sensationsgeile Öffentlichkeit sieht zu, Action dominiert, das „Wild“ flieht, die Häscher sind ihm auf den Fersen. Aber den dystopisch-kritischen Hintergrund (Also das „Warum?“, die Medienkritik, etc) spart der gut 9-minütige Animationsfilm ziemlich aus. Stattdessen geht es um pure Empathie mit dem Opfer, um die totale Unausweichlichkeit des Schicksals. Unterstützt wird das von einem enorm auffälligen Sounddesign. Man könnte am Schluss mit den Schultern zucken und sagen: Sieht hübsch aus, aber sonst? Doch „Mom“ wirkt nach. Und das ist eine bemerkenswerte Qualität.
• Ganz anders ist die britische Produktion „This Time Away“ von Magali Barbé, die in 14 Minuten vom einsamen Rentner Nigel (der wunderbare Timothy Spall) erzählt, vor dessen einsamen Haus eines Tages ein mindestens ebenso einsamer kleiner Roboter auftaucht. Ja, das ist ein bisschen besinnlich und kratzt am Kitsch, aber es ist auch verdammt süß und lieb und nett und ja, man sollte ein Taschentuch griffbereit haben.
Abb.: „This Time Away“, Magali Barbé
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