Liebe, Tod + Roboter

• Schon ein bisschen älter, aber trotzdem nice ist „Robot on the Road“, ein Kurz-Anime von Hiroyuki Okiura (Ein Brief an Momo), der sich in der Netflix-Serie „Love, Death & Robots“ wunderbar gemacht hätte. Keine sonderlich moderne oder gar angeberische Animation, dafür aber pitch perfect und elegant, wie man es nur selten sieht. Dazu eine – ähm – niedliche Story über einen Roboter, der per Anhalter durchs Land zieht, und dabei keineswegs redliche Absichten verfolgt. Fällt unter guilty pleasure, aber sicher nicht für jede/n.

• „Wormwood“ ist ein Abschlussfilm der Animationsschmiede Gobelins in Paris, der von Matthieu Dupille, Chenhe Liu, Philémon Martin, Ninon Quemener, Alexander Vanderplank und Binlin Xie realisiert wurde. Inhaltlich bewegt man sich auf dem Territorium von „Stalker“ (von den Strugazkis; im Shop) oder „Southern Reach“ (von VanderMeer). Hier geht es um die „Exclusion Zone“, die nach dem Fall eines Sternfragments entstand. Nun, zehn Jahre danach, nimmt die Strahlung ab, und Simon und Agathe, die am Rand der Zone arbeiten, betreten als erste das verwunschene, fremd gewordene Land. Sehr melancholisch ist das, wunderbar animiert, ein echtes Highlight moderner SF-Kurzfilme.

• Mackenzie Davis kennt man vor allem als Schauspielerin, u.a. aus „Terminator: Dark Fate“, „Happiest Season“ und „Station Eleven“, 2023 hat sie aber auch den Kurzfilm „Woaca“ inszeniert, den man bei Vimeo schauen kann. Anmeldung z.B. via Google ist erforderlich, denn der knapp 14-minütige Film ist Body Horror der unangenehmeren Sorte. Man sieht eine Frau vor dem Spiegel bei der Gesichtspflege, und sie cremt und cremt, bis … nun, ein bisschen seefest sollte man sein.

• Und als Absacker gibt es noch „Milky☆Highway“, einen zauberhaften 4-Minüter, in dem Chi und Makina über die Milchstraße düsen, ab zum nächsten Planeten, der fünf Stunden entfernt ist, und sie kabbeln, hören Musik, fahren zu schnell … was man unterwegs eben so macht. Herrlicher Spaß.

Abb. oben: „Robot on the Road“