Neues Material der isländischen Indie-Helden Sigur Rós

Die Postrock-/Dreampop-/Ambient-Gruppe Sigur Rós hat nicht nur quasi über Nacht, ohne Promo-Gedöns, ihr achtes Studio-Album „Átta“ als digitale Version veröffentlicht (die physischen Varianten folgen am 1. September), sondern auch einen so schauerlichen wie schönen, 10-minütigen Videoclip zu ihrem Song „Blóðberg“ online gestellt, den man eigentlich bereits nach kurzer Zeit am liebsten wieder abbrechen mag. Das liegt nicht am schönen, zart orchestrierten, schlagzeugfreien Song, sondern daran, dass hier eindrücklich die höchstwahrscheinlichen Folgen der Irrsinns-Politik der letzten Jahrzehnte illustriert werden: In einer einzigen, ungeschnitten Kamerafahrt führt uns Regisseur Johan Renck („Chernobyl“) durch eine Wüste, in der wir abgestorbene Bäume und immer mehr tote Körper sehen, die einer Gluthitze zum Opfer gefallen sind. Renck meint dazu, dass er in Hinblick auf unsere Zukunft so nihilistisch und schwarzseherisch ist, wie man es nur sein kann. Dass wir unserer eigenen Dummheit offensichtlich machtlos ausgeliefert sind. Tja. Dem ist nichts hinzuzufügen.

„Átta“ kann man sich auf der Bandcamp-Seite der Band anhören und bei Gefallen gleich kaufen.