29. Juni 2020 1 Likes

Trap-Spaß im Doppelpack

DaBaby und Future: Zombiemetzeleien und apokalyptischer Hedonismus

Lesezeit: 2 min.

Bei DaBaby handelt es sich um einen der momentan größten Überflieger des Trap-Genres. Nach einer vierjährigen Mixtape-Strecke mutierte der 28-jährige 2019 mit seinem ersten Debüt-Album „Baby on Baby“ zum Superstar, geriet aber dadurch ebenso ins Visier kritischer Zeitgenossen, denen offenbar der Fun-Faktor zuviel des Guten ist und in ihm deswegen eine Eintagsfliege wittern. Hype der Woche also? Ich sag nein. Mit quirligen, minimalistischen Beats, die auch vor dem Einsatz von Kastagnetten- und anderen genrefremden Sounds nicht zurückschrecken und extrem prägnanten, pfiffigen, oft komödiantischen Videos von Hausregisseur Reel Goats (hier kann man alle angucken!) hat es der Newcomer geschafft das Business ordentlich aufzuwirbeln. Und frische Impulse sind immer gut. Sicher, die Tatsache, dass bereits zwei (!!!) weitere Alben erschienen sind, verleitet zur Vermutung, dass die Kuh ausgepresst werden soll, solang noch Milch aus dem Euter spritzt, anderseits zeugen „Kirk“ (2019) und „Blame it on Baby“ (2020) aber – auch wenn sicherlich nicht alles gelungen ist – ebenso von Vielseitigkeit und Lust auf Weiterentwicklung. Ein schöner Beweis ist die im April aus dem aktuellen Album veröffentlichte Single „Rockstar“, zu der nun ein siebenminütiges Video veröffentlicht wurde, in dem DaBaby zusammen mit Kollege Roddy Ricch auf Zombiejagd geht.

Bei Future handelt es sich um jemanden, der niemanden mehr irgendetwas mehr beweisen muss. Der Workaholic hat spätestens mit „DS2“ (2015) den Sound einer ganzen Generation gefunden – eine einzige Huldigung an den maximalen Hedonismus, allerdings in einem melancholisch bis traurigem Soundgewand, das ahnen lässt, dass hinter der Party Einsamkeit und Zukunftsängste lauern.

Doch Future nennt sich nicht nur Future (und passt allein schon vom Künstlernamen her prima zu diesem Magazin), sondern bewegt sich mit seiner Musik und seinen Videos öfter entweder im Sci-Fi oder zumindest kurz davor, ein wunderbares Beispiel ist der Clip zur Single „Hard To Choose One“, in dem man außerdem den recht eigenwilligen Tanzstil des Mannes bewundern kann.

„Hard To Choose One“ stammt übrigens aus dem aktuellen, überaus empfehlenswerten Album „High Off Life“, mit dem der passionierte Sonnebrillenträger in den USA sogar Elvis Presley in Sachen Top-100-Hits hinter sich ließ.

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