20. März 2019

Eine Studie in Rot

Die 137. Ausgabe der Fachzeitschrift Science Fiction Studies ist Cixin Liu und der chinesische SF gewidmet

Lesezeit: 2 min.

Die 137. Ausgabe des amerikanischen Fachmagazins Science Fiction Studies der DePauw University in Indiana ist da, und sie steht ganz im Zeichen der Science-Fiction aus China und dem derzeitigen Superstar Cixin Liu (im Shop). Das Magazin können Sie im Shop der DePauw University kaufen; das vollständige Inhaltsverzeichnis finden Sie hier. Und diese Essays erwarten Sie:

Li Guangyi und Nathaniel Isaacson: „China Turns Outward: On the Literary Significance of Liu Cixin’s Science Fiction”

Cixin Lius Science-Fiction ist ein weiteres Beispiel für ein „weltgewandtes“ China. Seine Werke thematisieren das typisch chinesische Motiv der „Errettung Chinas“, das es seit der späten Qing-Dynastie gibt, und wenden es auf die gesamte Menschheit an. Damit stellt Cixin Liu sich auch in den Dienst der chinesischen Realismus-Bewegungen, die durch ihre Literatur die reale Welt verändern wollen. Doch seine SF als rein „nationalistische Allegorie“ begreifen zu wollen, geht bei diesem Autor nicht weit genug: Um sein Werk als Schriftsteller und Philosoph verstehen zu können, muss man die Entstehungsgeschichte der Science-Fiction in China im 20. Jahrhundert und die Veränderungen, die das Genre unter Mao und danach durchgemacht hat, kennen.

 

Gwennaël Gaffric: „Liu Cixin’s THREE-BODY TRILOGY and the Status of Science Fiction in Contemporary China”

Der Erfolg der Trisolaris-Trilogie (im Shop) in China und der Welt zeigt exemplarisch Aufstieg und Bedeutung der chinesischen SF insgesamt. Die Trisolaris-Trilogie erzählt die Geschichte einer Invasion der Erde durch eine außerirdische Zivilisation, die über fortschrittliche Technologie verfügt, und wie die Menschen diesem Angriff Widerstand leisten. Sie beginnt mit der kulturellen Revolution in China (Band 1: „Die drei Sonnen“ – im Shop) und endet im Herzen des Universums (Band 3: „Jenseits der Zeit“ – ab 8.4.2019 im Shop). Mit dem internationalen Erfolg der Serie wurde ihr Autor, Cixin Liu, zum Fahnenträger einer neuen „Ära“ der Science-Fiction in China, der den „chinesischen Traum“ in die Welt hinaustragen soll. Dieser Essay untersucht vor diesem Hintergrund die Bedingungen, unter denen die Trisolaris-Trilogie in China entstanden ist, und wie sie dort und in der Welt aufgenommen wurde.

 

Stephen Dougherty: „Liu Cixin, Arthur C. Clarke, and ‚Repositioning‘“

Cixin Liu sagt von sich selbst, er sei ein großen Fan der anglo-amerikanischen „Golden Age Science-Fiction“. Doch wie sehr hat ihn seine Liebe zu diesen Schriftstellern, vor allem aber zu Arthur C. Clarke, beeinflusst? Stephen Dougherty untersucht, inwiefern Clarkes Einfluss, seine Ideen und Themen, in Lius Werken wieder auftauchen.

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.