Harley Quinns Jedi-Warhammer
Science-Fiction-Comic-Neuheiten im August
Im August zeigt sich das Comicuniversum von seiner buntesten SciFi-Seite: Garth Ennis hat Weltraumhorror in der Tradition von „Alien“ im Gepäck, Warren Ellis schickt einen Inhuman-Kampfmönch auf S.H.I.E.L.D.-Mission nach Berlin, Brian Michael Bendis beendet seine langjährige „Guardians of the Galaxy“-Saga, Hellboy erlebt neue Jugendabenteuer, die Jagd auf Tim-21 geht weiter, und die Justice League und die Suicide Squad gehen im ersten Heft des Crossovers beider Teams aufeinander los.
Descender B. 4: Orbitalmechanik
Splitter, Hardcover, 144 S.
„Descender“ von Jeff Lemire und Dustin Nguyen verbindet künstliche Intelligenz mit großen Gefühlen und bleibt im vierten deutschen Band bei Splitter die optisch außergewöhnlichste Comicserie auf dem Markt. Nguyens Aquarellbilder sind sogar noch interessanter als die strahlenden Digitalseiten von Fiona Staples in „Saga“ bei Cross Cult. Im neuen Band der „Descender“-Reihe, deren Filmrechte früh verkauft wurden, begeben sich Tim-21, Telsa und Quon auf die Suche nach jenem uralten Roboter, der womöglich den Schlüssel zu den riesigen, alles vernichtenden Harvestern darstellt. Verfolgt werden Tim und seine Begleiter von seinem früheren Besitzer Andy.
Caliban – Odyssee ins Grauen
Panini, Paperback, 180 S.
Garth Ennis („Preacher“, „Punisher“)ist ein großer Fan von Ridley Scotts „Alien“-Filmen. Als Scott die Fortsetzungen ab „Prometheus“ ankündigte, dachte Ennis darüber nach, wie er die Sache angehen würde. Am Ende hatte er eine eigene Weltraumhorrorgeschichte über die außerirdischen Albträume und Schrecken, die ein Comic wurde. Darin kracht das durch Wurmlöcher reisende Raumschiff Caliban im Hyperraum mit einem exotischen Alien-Schiff zusammen, woraufhin die Mannschaft der Caliban das Grauen erlebt. Klassische, gute Genre-Kost. Die Zeichnungen der abgeschlossenen Serie, die Panini komplett in einem Band auf Deutsch bringt, besorgte Facundo Percio, der schon „Star Wars“, „Crossed“ und „Alan Moores Fashion Beast“ zeichnete.
Guardians of the Galaxy Bd. 5
Panini, Softcover, 124 S.
Nach dem zweiten Superheldenkrieg sind Marvels Guardians of the Galaxy erst einmal zerstritten und damit Geschichte. Starlord Peter Quills Geheimniskrämerei bezüglich des Aufenthaltsorts von Thanos hat die früheren Kampfgefährten auseinandergebracht, die nach dem Krieg der Helden auf der Erde gestrandet sind und alle auf eigene Faust davonzogen. Der finale Band der langen, größtenteils unterhaltsamen Guardians-Saga von Bestsellerautor Brian Michael Bendis („Daredevil“, „Jessica Jones“) zeigt, was Angela, Ben Grimm, Gamora, Groot und Drax alleine auf der Erde erleben, bevor ausgerechnet Thanos der verrückte Titan sie anscheinend noch einmal wieder zusammenbringt.
USA über alles Bd. 1: Projekt Aurora
All Verlag, Hardcover, 56 S.
Die neue Albenserie „USA über alles“ von Jean-Pierre Pecau und Maza spielt in einer Alternativwelt, in der die alliierten und die deutschen Streitkräfte 1947 nach einer Verschwörung gegen Hitler einen Waffenstillstand vereinbaren und gemeinsam gegen Russland vorgehen. Kein Wunder, dass James Angleton, berühmter Spionjäger der CIA, den französischen Piloten Nicolas Chalier, der erst vor Kurzem aus einem sowjetischen Straflager geflohen ist und jetzt am Forschungsprogramm für einen geheimen amerikanische Superbomber mitarbeitet, im kontrafaktischen Auftaktband für einen Verräter hält. Pecau („Das große Spiel“) und Maza („Wunderwaffen“) können auf viel Erfahrung mit Alternativweltgeschichten zurückblicken.
Justice League vs. Suicide Squad 1
Panini, Heft, 76 S.
Als Wonder Woman und ihre Kollegen der Justice League vom Treiben der Suicide Squad um Harley Quinn erfahren, treten die Helden zum Kampf gegen die Mörder und Schurken an, die im Auftrag der Regierung illegale Missionen durchführen. Die Schlacht im ersten Heft des gut gezeichneten, actiongeladenen Crossover von Autor Joshua Williamson („Flash“) und Zeichnern wie Jason Fabok („Justice League“) und Tony Daniel („Batman“) lässt Fanträume wahrwerden und setzt kein Vorwissen voraus. Langzeitleser freuen sich über die Rückkehr des klassischen Alienkopfgeldjägers Lobo. „Justice League vs. Suicide Squad“ erscheint monatlich und ist in drei Heften pünktlich zum „Justice League“-Film abgeschlossen. In der ersten Ausgabe sich zwei Poster eingeheftet.
Opposite Forces
dani books, Softcover, 120 S.
Der Amerikaner Tom Bancroft prägte als Zeichner Disney-Trickfilme wie „König der Löwen“, „Aladdin“, „Mulan“ und „Pocahontas“. In seinem Comic „Opposite Forces“ gibt er einem ungleichen Paar, das aus einem geekigen Webdesigner und einer hübschen Anwältin besteht, Superkräfte, mit deren Hilfe sie zum Beispiel gegen gemeine Aliens antreten müssen. Der deutsche Sammelband der vierteiligen Heftserie mit den dynamischen Zeichnungen ist beim Kleinverlag dani books noch in zwei streng limitierten Hardcovervarianten mit signiertem Druck und sogar einer Originalzeichnung von Bancroft erhältlich.
Warhammer 40.000 Bd. 1
Panini, Softcover, 116 S.
Der englische Romanautor George Mann schrieb nicht nur Bücher über seine eigenen Steampunkhelden, sondern auch zu „Doctor Who“, „Sherlock Holmes“ und „Warhammer 40.000“. Entsprechend gut passt es, dass aus seiner erfahrenen Feder der erste neue Comicband zu „Warhammer 40.000“ stammt, den der Italiener Tazio Bettin zu Papier gebracht hat. Im einsteigerfreundlichen Comic zum düsteren SciFi-Rollenspiel wird eine Einheit Space Marines damit beauftragt, ein Gebiet im All zu sichern, das jahrtausendelang für alle verschlossen war. Fans von Warhammer 40K und Military-SciFi kommen da voll auf ihre Kosten.
Hellboy Bd. 16
Cross Cult, Hardcover, 144 S.
Mike Mignolas „Hellboy“ ist eine beispiellose Verbindung von SciFi, Fantasy, Sagen, Märchen und Horror. Der neueste deutsche Sammelband mit Hellboys frühen Abenteuern spielt wieder in Hellboys Jugendjahren. In den Geschichten von Mignola, Chris Roberson („iZombie“), Ben Stenbeck („Frankenstein Underground“), Paolo Rivera („Spider-Man“) und anderen reisen der Höllenjunge und sein Mentor Bruttenholm durch England, wo sie die grausigsten Gestalten der britischen Folklore treffen, und müssen einen Kinderfänger in einer idyllischen amerikanischen Kleinstadt jagen.
Karnak
Panini, Softcover, 140 S.
SciFi-Autor Warren Ellis und die Zeichner Gerardo Zaffino und Roland Boshi erschufen für Marvel eine komplette Miniserie, in der sie sich Karnak widmen, dem weisen Kampfmönch aus dem außerirdischen Mutantenvolk der Inhumans. Eine Mission für S.H.I.E.L.D. und Phil Coulsen führt den philosophischen Krieger Karnak bis nach Berlin, wo er einem finsteren Kult entgegentreten muss. Der Komplettband bei Panini enthält als deutsche Erstveröffentlichung alle lange verschobenen Hefte der US-Serie und trägt unübersehbar die Handschrift von Warren Ellis, der sich von aktuellen Philosophieschulen inspirieren ließ.
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