Manga Day 2024
Am 21. September gibt’s reichlich gratis Lesestoff
Bereits das dritte Jahr in Folge gibt es den Manga Day hierzulande. 2024 beteiligen sich rund 1.200 Händler an der Gratis-Verteilung von 30 unterschiedlichen Comicbüchlein. Darunter sind längere Leseproben neuer und bereits erschienener Manga von altraverse, Carlsen Manga, Crunchyroll, Egmont Manga, Hayabusa, Loewe Manga, Manga Cult, Manga JAM Session, Manlin, Panini, TOKYOPOP und TOPP. Die kleinen Büchlein decken dabei alle Genres ab: von romantischen Liebesgeschichten über knallharte Action bis hin zu spekulativer Fiction reicht die Bandbreite an Bildergeschichten. Garnicht so leicht, da eine Auswahl zu treffen. Wir versuchen es trotzdem!
FÜR DAS FANHERZ
Vom Manga zum Anime, vom Anime zum Manga ‒ so ist der klassische Adaptionsweg. Einen etwas anderen Weg hat eine beliebte Disney-Figur eingeschlagen: Auf den Kinofilm „Lilo & Stich“ (2002) folgte sechs Jahre später ein japanisches Spin-Off. In diesem verschlägt es das beliebte blaue Alien auf die fiktive Insel Izayoi. Yumi Tsukirinos „Stitch!“ (Carlsen Manga, empfohlen ab 8 Jahren) greift diese Idee des Animes auf und erzählt von den Abenteuern, die der knuffige Held dort gemeinsam mit der jungen Yuma erlebt.
Von TOKYOPOP kommt eine andere Adaption: Akira Himekawas „The Legend of Zelda. Twilight Princess“ (empfohlen ab 10 Jahren) ist eine Nacherzählung des gleichnamigen Spiele-Hits für Nintendos GameCube und Wii ‒ und gibt der „Breath of the Wild“-Generation die Möglichkeit, den Klassiker neu zu entdecken.
HEIMSPIEL
Manga kommen längst nicht mehr nur aus Japan. Auch in Europa und Deutschland gibt es Künstler:innen, die ihre Liebe zu Bildergeschichten in schwarz-weiß ausdrücken. Beim diesjährigen Manga Day sind gleich zwei deutsche Mangaka mit am Start. In „Der Fluch des purpurnen Rauches“ (altraverse, empfohlen ab 13 Jahren) erzählt Caroline „Racami“ Tent die Geschichte von Erin, die auf der Suche nach dem perfekten Lebensweg ist. Dabei stolpert sie erst selbstmörderisch ins Meer, um dann von einem Hexenmeister gerettet zu werden. Hexer Artur willigt ein, ihr zu helfen. Allerdings zu einem hohen Preis: Die junge Frau muss zehn Jahre bei ihm bleiben. Zehn Jahre bis zum Glück?
Von solchen Aussichten kann Nate, der Protagonist von Marika Herzogs „Sleepy Boy“ (altraverse, empfohlen ab 13 Jahren), nur träumen. Wobei er das lieber lassen sollte: Denn sobald der Teenager seine Augen schließt und schläft, erwachen die Monster aus seinen Albträumen zum Leben. Da er für seine Familie zunehmend zur Gefahr wird, reißt er aus – und findet andere mit einem ähnlichen Schicksal. Ob sie ihm ein halbwegs normales Leben ermöglichen können?
MONSTER SIND ÜBERALL
Stell dir vor, du lebst in Tokio und ständig wird deine Stadt von Monstern platt gemacht. Was wir aus dem beliebten „Godzilla“-Franchise nur allzu gut kennen, ist auch die Prämisse von Naoya Matsumotos „Kaiju No. 8“ (crunchyroll, empfohlen ab 16 Jahren). Hier hat der 32-jährige Kafka Hibino seinen Traum von einem Leben als Monsterjäger längst an den Nagel gehängt. Stattdessen macht er das, was im Film nie jemand zeigt: Er räumt die monströsen Leichen weg, sobald die Held:innen ihren Dienst erledigt haben. Als der 18-jährige Reno seinem Trupp zugeordnet wird, überschlagen sich die Ereignisse. Bei einem weiteren Angriff wird Kafka von einem Parasiten als neuer Wirt auserkoren. Ab sofort verwandelt er sich selbst in ein menschengroßes Kaiju, bleibt dabei aber stets bei Verstand. Kann er so doch noch bei der Spezialeinheit anheuern und die Ungeheuer bekämpfen ‒ oder wird er selbst zum Gejagten?
Gänzlich andere Monsterprobleme haben die Protagonist:innen von „Versus“ (Manga Cult, empfohlen ab 15 Jahren). In der von ONE geschriebenen und von Kyoutarou Azuma gezeichneten Geschichte werden 47 Held:innen ausgeschickt, um genauso viele Dämonenfürsten zu besiegen. Es ist das letzte Aufbäumen der Menschheit gegen die Übermacht aus der Dunkelheit. Natürlich geht der Plan schief. Gleichzeitig verfolgen die heimischen Magier ein anderes Ziel: Sie wollen aus einer Parallelwelt Menschen holen und diese um Hilfe in ihrem aussichtslos scheinenden Kampf bitten. Und tatsächlich: Aus einem Portal treten hochgerüstete Soldat:innen und machen mit ihren Laserkanonen kurzen Prozess mit den Monstern. Doch im Schlepptau haben sie Killermaschinen, die gegen ihre Waffen immun sind und die Menschheit ausrotten wollen. Dämonen auf der einen, KI-Drohnen auf der anderen Seite, die letzten Tage der Menschheit scheinen gezählt zu sein …
DAS KLEINOD
Hätte Comiclegende Moebius im Stil des Studios Ghibli gezeichnet, es wäre so etwas ähnliches dabei heraus gekommen wie Kamome Shirahamas „Atelier of Witch Hat“ (Egmont Manga, empfohlen ab 10 Jahren). Zauberhafte Geschichte trifft hier auf feinen Zeichenstrich: Die junge Coco wünscht sich nichts sehnlicher, als eine Hexe zu sein. Doch gewöhnliche Sterbliche werden in Magie nicht unterrichtet. Als eines Tages der Zauberer Quiffrey in ihr Dorf kommt, entdeckt das junge Mädchen das Geheimnis hinter seiner Kunst: Hexen und Zauberer erwecken sie mit magischen Zeichnungen zum Leben! Natürlich gehen Cocos eigener Versuch heillos schief – und ihre Mutter erstarrt zu Stein. Eigentlich müsste Quiffrey die Erinnerungen der Kleinen an ihre Tat aus ihrem Gedächtnis löschen. Doch Cocos Fehler könnte ihm den Weg zu einem Geheimbund weisen, der Übles im Schilde führt. Und wer weiß, vielleicht gelingt es dem Mädchen als Schülerin seiner kleinen Privatakademie eines Tages, ihre Mutter zurückzuverwandeln.
Hier geht es zur Liste aller erhältlichen Titel und hier zur Händlersuche.
Abb. ganz oben © Reyhan Yildirim 2024
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