Mister Miracle im Osternest
Science-Fiction-Comic-Neuheiten im April
Diesen Monat in der Auslese der SciFi-Comics von DieZukunft.de: Fesselnde bis wundersame Comicnovitäten fürs Osternest und die ersten Lesestunden auf dem Balkon, mit Jack Kirbys Mister Miracle, Doctor Who, dem Incal, einem galaktischen Venomdrachen, einer französischen Dystopie, Nnedi Okorafor und den Helden des US-Verlags Valiant auf Deutsch.
Mister Miracle Megaband: Darkseid ist
Panini, Paperback, 308 S.
Nachdem er das halbe Marvel Universe miterschaffen hatte, entwickelte Jack Kirby in den 70ern bei DC die kosmischen New Gods um Darkseid und Mister Miracle, den Entfesselungskünstler unter den Superhelden. Autor Tom King („Batman“) und Zeichner Mitch Gerads („Sheriff of Babylon“) erhielten für ihre intelligente, hintersinnige und gefühlvolle Neuinterpretation der Figuren von 2018 beide einen Eisner Award. Jetzt liegt bei Panini ein Komplettband ihrer gefeierten „Mister Miracle“-Serie vor, in der es um so viel mehr geht als den ewigen Krieg zwischen den Planeten New Genesis und Apokolips.
Radius Bd. 1: Rebellion
Splitter, Hardcover, 96 S.
Gesellschaft für „Message“ und „Grün“, sprich, weitere Comic-SciFi aus Deutschland: Die 1996 geborene Katrin „Radacs“ Gal studiert Mediendesign und arbeitet hauptberuflich als Illustratorin und Konzeptkünstlerin im Bereich Videospiele und Animationsfilme. In ihrem Comicdebüt „Radius“ huldigt sie ihren Cyberpunkvorbildern „Matrix“ und „Ghost in the Shell“. Eine Eliteeinheit der Regierung von Nova geht im ersten Band gegen von einem Virus infizierte Rebellen vor, die sich in Maschinenwesen verwandeln.
Doctor Who: Im Angesicht des dreizehnten Doctors
Panini, Paperback, 144 S.
Die Comicvorgeschichte zur „Doctor Who“-Staffel mit Jodie Whittaker in der Hauptrolle, die während ihrer überleitenden Regeneration einsetzt und Abenteuer der vorherigen Inkarnationen des Time Lords schildert. Inszeniert wurden die Geschichten im deutschen Sammelband von Jody Houser („Stranger Things“), James Peaty („Supergirl“), Rachael Stott („Star Trek/Planet der Affen“) und anderen.
Paris 2119
Schreiber & Leser, Hardcover, 88 S.
Comicstar Zep („Titeuf“), den man eigentlich für humorvolle Stoffe kennt, und Zeichner Dominique Bertail („Mondo Reverso“) entwerfen in ihre Dystopie „Paris 2119“ eine durchdachte, düstere, traurige und dennoch warme Zukunftsvision. Der Romantiker Tristan misstraut im Comics der vernetzten Welt, in der niemand mehr auf altmodische Weise reist, und ihrer allsehenden Obrigkeit. De Probleme lassen nicht lange auf sich warten.
Doomsday Clock Bd. 1
Panini, Paperback, 108 S.
Darauf hat die Welt seit „DC Rebirth“ gewartet (oder auch nicht): Die berühmten Antihelden aus Alan Moores und Dave Gibbons Klassiker „Watchmen“ treffen auf Superman, Batman und die restlichen Superheldenikonen des aktuellen DC-Universums. Autor Geoff Johns, der DCs Helden seit Jahren in allen Medien prägt, und Topzeichner Gary Frank geben sich in ihrer referenzreichen, gehaltvollen Saga „Doomsday Clock“ schon im ersten von vier Bänden spürbar viel Mühe, dass das Treffen der Giganten etwas Besonderes wird.
Im Schatten der Sonne
KultComics, Hardcover, 160 S.
Der neuseeländische Zeichner Colin Wilson, gewissermaßen der künstlerische Erbe von Moebius Jean Giraud, schaffte in den 80ern mit der Dystopie „Im Schatten der Sonne“ über die Ankunft des Alldigitalen den internationalen Durchbruch. Danach folgten „Die Jugend von „Blueberry“, „Blei im Schädel“, „Point Blank“ und viele weitere Comics. Bei KultComics gibt es nun eine Gesamtausgabe aller Alben von „Im Schatten der Sonne“, die auch als auf 99 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe mit signiertem Exlibris erhältlich ist.
Vor dem Incal Gesamtausgabe
Splitter, Hardcover, 304 S.
Noch ein Moebius-Erbe: Alejandro Jodorowsky, der mit Moebius den Comic- und SciFi-Klassiker „Der Incal“ schuf, tat sich später mit dem serbischen Zeichner Zoran Janjetov zusammen, um in der Fortsetzung des Klassikers die Jugend des Privatdetektivs John Difool aus „Der Incal“ aufzuarbeiten. Splitter hat der Serie jetzt eine dicke, unzensierte Gesamtausgabe in der klassischen Kolorierung spendiert.
Venom Bd. 1
Panini, Paperback, 148 S.
Autor Donny Cates („Thanos“) und Zeichner Ryan Stegman („Spider-Man“) erweitern die Mythologie von Venom auf großem Niveau. Sie enthüllen unter anderem den Gott auf dem Planeten der Symbionten, der einen Symbiontendrachen durchs All lenkt und auf die Erde bringt. Garniert werden diese großen Ideen mit strammer Action um Venom Eddie Brock, der im ersten Band der neuen „Venom“-Serie außerdem herausfindet, dass Aliensymbionten schon im Vietnamkrieg mitmischten.
X-O Manowar Bd. 1
Schwerkraft Verlag, Paperback, 128 S.
Der Schwerkraft Verlag bringt die Helden des US-Verlages Valiant nach Deutschland. Den Anfang macht die unterhaltsame SciFi-Story von Autor Robert Venditti („The Surrogates“) und Zeichner Cary Nord („Conan“). Ein altertümlicher Krieger, der gegen das römische Imperium kämpft, landet zum Auftakt auf einem außerirdischen Raumschiff und erhält dort eine futuristische Kampfrüstung, mit der er gegen Gegner im All und in unserer Gegenwart antritt. Ein gelungener Neustart der „X-O Manowar“-Serie, in der Venditti auf abenteuerliche Tugenden einer vergangenen Ära setzt.
Avengers: Gefahr aus Wakanda
Panini, Paperback, 140 S.
Die Miniserie, die Panini vollständig in diesem Band gesammelt hat, gehört nicht zu den besten Comics über Spider-Man, Black Panther, die X-Men und die Avengers. Erwähnt werden soll sie an dieser Stelle trotzdem, denn geschrieben hat einen Großteil des Bandes Nnedi Okorafor. Abgerundet wird der Comic durch einige gute Black Panther-Kurzgeschichten von Christopher Priest und Don McGregor, die diesen Helden in früheren Zeiten prägten.
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