31. Juli 2018

Die Besetzung von „Guardians of the Galaxy“ setzt sich für James Gunn ein

Offener Brief an „Fans und Freunde“

Lesezeit: 2 min.

Als James Gunn als Regisseur von „Guardians of the Galaxy 3gefeuert wurde, weil er vor fast zehn Jahren auf Twitter ein paar Witze gerissen hat, über deren Geschmacklosigkeit man sich streiten kann, ging ein kleines Raunen durchs Internet. Rasch stellte sich das Gefühl ein, dass Disney arg schnell und harsch auf Dinge reagiert hatte, die keineswegs unbekannt waren – in einer Art vorauseilendem Gehorsam. Und ohne zu Bedenken, dass man lieber vorsichtig sein sollte, wenn man selbst im Glashaus sitzt. Schon im Laufe des Comic Cons in San Diego fanden sich Stimmen aus dem direkten Umfeld von GOTG, die sich solidarisch mit Gunn stellten, aber was nun passiert ist, ist doch eher ungewöhnlich.

In einem gemeinsamen offenen Brief hat sich die Besetzung der beiden Filme für Gunn und seine Wiedereinstellung ausgesprochen und damit einen zwar dezent formulierten, aber dennoch offenen Konfrontationskurs mit dem Maus-Haus begeben. Die neun Unterzeichnenden kommen zunächst von der moralischen Seite und plädieren dafür, das Einsicht, Entschuldigung und Wiedergutmachung möglich sein müssen und von Bedeutung sind, um dann sehr deutlich auf die zunehmende „Mob Mentalität“ der Öffentlichkeit und die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft zu sprechen zu kommen.

Wohlbemerkt: Es ist kein Erpresserbrief. Die Schauspieler schreiben nicht: „Holt Gunn zurück oder wir gehen.“ Aber es ist dennoch ein interessantes Statement, von dem man nur hoffen kann, dass es Gehör findet. Nicht, weil Gunn ein Ausnahmekünstler ist und das arme MCU auf dem Spiel steht, sondern weil es hier um eine verhängnisvolle gesellschaftliche Entwicklung geht, die eine Gegenströmung der Vernunft dringend benötigt.

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