13. Mai 2014 1 Likes

H. R. Giger: 1940–2014

Zum Tod des großen Alien-Surrealisten

Lesezeit: 2 min.

Vor ein paar Jahren kehrte H. R. Giger mit „Prometheus“, für das ein über 30 Jahre alter Raumschiff-Entwurf des Schweizer Künstlers verwendet wurde, in die Welt seines stilprägenden Erfolgs „Alien“ zurück. Am 12. Mai 2014 ist Giger, der mit seinen Arbeiten als Maler, Skulpteur und Designer die düstere und unheimliche Seite der Science-Fiction wie kaum ein anderer einfing und der 1978 die titelgebende Schreckensgestalt für „Alien“ mit Sigourney Weaver schuf, im Alter von 74 Jahren an den Folgen eines Sturzes gestorben.

1940 wurde der Künstler-Titan als Hansruedi Giger in Chur im Schweizer Kanton Graubünden geboren. Mit fünf Jahren bekam er den ersten Totenschädel in die Finger, den er fortan auf einem Wagen hinter sich herzog, wie Giger einmal erzählte – seither hätten ihn Schädel und Knochen fasziniert. In den Sechzigern studierte der katholisch erzogene Apothekersohn Architektur und Industriedesign in Zürich, anschließend startete er seine Karriere als Künstler. In seinen Werken, die er selbst zwischen dem Surrealismus und der Wiener Schule des fantastischen Realismus verortet sah, verschmolzen dämonische Körper, morbide Skelette und maschinelle Albträume zu einer unverkennbaren Ästhetik, in welcher der Tod und die Angst vor dem Unbekannten allgegenwärtig sind, jedoch nicht den Blick auf die anziehende Faszination dieser Dinge verstellen.  

Ob Gemälde, Skulpturen, Möbel oder Plattencover: Nach seinem Tod bleibt ein gigantisches Werk des produktiven Künstlers, dem in Greyerz sogar ein eigenes Museum gewidmet ist und dessen Schaffen in zahlreichen Artbooks verewigt wurde. 2012 gab Giger in einem Interview zu Protokoll, seinen künstlerischen Beitrag für diese Welt geleistet zu haben, weshalb er seine Ruhe genoss und die Tatsache ignorierte, dass er mit dem Malen erotischer Aliens noch immer viel Geld hätte verdienen können.

Wenn heute irgendwo die Furcht vor der finsteren Symbiose aus Irdischem und Außerirdischem ihre Wirkung entfaltet, werden wir immer an H. R. Giger denken, der 1979 für sein Design des in alle Medien exportieren Aliens aus Ridley Scotts Science-Fiction-Horror-Klassiker mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.

Der Schweizer Meister, der keine Kinder hatte und nicht an ein Leben nach dem Tod glaubte, wollte immer durch seine Kunst weiterleben. Kein unrealistischer Wunsch des Alien-Surrealisten: Die Faszination und Schönheit der Albträume und Ängste, die er Gestalt annehmen ließ, haben den großen H. R. Giger schließlich schon zu Lebzeiten unsterblich gemacht.

Foto: via Viki Secrets

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