1. März 2018 2 Likes 2

Heimkino-Highlights im März

Neues und Altes jenseits des großen Saals

Lesezeit: 6 min.

Jeden Monat die gleiche quälende Frage angesichts eines Bergs von Neu-Veröffentlichungen: „Was lohnt sich?“ – regelmäßige Hinweise der Redaktion sollen das Leben zumindestens ein wenig leichter machen!

 

1. Killing Soldier – Der Krieger (2017)

Bei wem? Tiberius Film Als was? DVD, Blu-ray Wann? 01.03.2018

Worum geht’s?: Student David ist eigentlich fit wie ein Turnschuh, wird aber trotzdem immer wieder von schmerzvollen Visionen und Albträumen gepeinigt. Als eines Tages unvermittelt ein Spezialkommando den Hörsaal aufsucht, um ihn zu entführen, brechen übermenschliche Kräfte in David hervor, der sich daraufhin seinen Weg nach draußen kämpft. Nach und nach wird klar, dass der junge Mann von einer dubiosen Organisation offenbar zur Kampfmaschine umprogrammiert wurde….

Prognose: Exakt! Das klingt total nach „Universal Soldier“ (1992) und dessen gefühlt 1.432 Nachfolgern („Cyborg Cop“, „Rage“ und andere herrliche  Bierdosen-Knaller, die man sich in entdeckungsfreudigen Pre-Netflix-Zeiten Freitagabend aus dem zweituntersten Regal einer schmierig-verrauchten Videothek geangelt hat)! Ganz wie in guten alten Zeiten liefert das hauptberuflich als Stuntmen für hochbudgetierte Hollywood-Brocken tätige Brüderpaar Mark (James führt Regie, Chris haut zu) auch nur das, was man tatsächlich anbieten kann und pflügt fettfrei durch 74 gertenschlanke Minuten, in denen der Fokus auf möglichst spektakulärer Action liegt, die – was gerade im Mainstream-Kino nur noch selten der Fall ist –  tatsächlich begeistert, weil ohne CGI-Budenzauber und Schnitt-Hickhack zur Welt gebracht. Sicher, nur was für Fans, die aber werden’s mögen!  

Killing Soldier – Der Krieger • Kanada 2017 • Regie: James Mark • Darsteller: Alain Moussi, Reuben Langdon, Amos Crawley, Scott Cavalheiro, Denis Akiyama, Jessica Clement


Das Ding aus dem Sumpf

2. Das Ding aus dem Sumpf (1982)

Bei wem? NSM Records/Al!ve Als was? DVD, Blu-ray Wann? 29.03.2018  

Worum geht’s?: Nach den Comics von Len Wein und Bernie Wrightson: Wissenschaftler Alec Holland entwickelt in einem geheimen Regierungslabor ein Elixier, das eine Synthese aus tierischer und pflanzlicher Materie darstellt, was die Überlebenschancen für Lebewesen drastisch erhöht. Doch Millionär Arcane bekommt Wind von der Sache, überfällt, gerade als die Regierungsangestellte Alice Cable ihn zurückholen soll (und den sanften Forscher mehr als sympathisch findet), mit seinen Schergen das Labor und legt alles in Schutt und Asche. Holland purzelt im Zuge des Überfalls mit seiner Entdeckung in den Sumpf, mutiert zu einem Wesen, das zur Hälfte Mensch, zur Hälfte Sumpfpflanze ist, Cable, die fliehen konnte, natürlich beschützen will und sich im Zuge dessen Arcane und seine Rasselbande zur Brust nimmt…

Prognose: Eine Comic-Verfilmung aus einer Zeit, als Comic-Adaptionen noch nicht jede Woche kiloweise auf den Markt purzelten und die damals an den Kinokassen sang- und klanglos unterging, allerdings dank dem gerade aufblühenden Home-Video-Markt überraschenderweise dann doch noch zum Hit wurde. Der Film von Horror-Altmeister Wes Craven (Nightmare on Elmstreet) erfreut mit einem melancholischen Helden, einer zum Scheitern verurteilten Liebesgeschichte, charmanten Masken und Tricks und den guten bis tollen Darstellern (Handlanger David Hess stiehlt in einer Nebenrolle Oberbösewicht Louis Jordan doch glatt die Show!) noch heute, könnte aber dem ein oder anderen – gerade angesichts des Regisseurs – vielleicht eine Spur zu harmlos sein, denn bei dieser Produktion handelt es sich um Cravens ersten hoch budgetierten Film für ein Major-Studio (es wird an vielen Stellen kolportiert, dass es sich um einen low-budget-Film handelt, das stimmt aber nicht, drei Millionen Dollar war damals, auch wenn es sicherlich schon wesentlich teurere Filme gab, durchaus noch eine Ansage) und da waren allzu grobe Derbheiten nicht wirklich gewollt. Anderseits ist „Das Ding aus dem Sumpf“ eine der ganz wenigen Comic-Verfilmungen die – allerdings nur in der internationalen und nicht in der amerikanischen Fassung – (völlig harmlose) Nacktszenen enthält, was in den USA noch 2002 bei einer Videothekenkundin für Unmut sorgte, da MGM auf der DVD versehentlich die falschen Fassung verewigte, die Frau den Film aber für ihre Kinder ausgeliehen hatte, woraufhin die Veröffentlichung vom Markt genommen und gegen ein gekürztes Release ersetzt wurde.

Diese Fassung hat natürlich alle Brüste an Bord, (nicht nur) deswegen: Kaufen!

Das Ding aus dem Sumpf • USA 1982 • Regie: Wes Craven • Darsteller: Louis Jourdan, Adrienne Barbeau, Ray Wise, David Hess, Nicholas Worth, Don Knight


Der Feuerteufel – Hat sie die Kraft zu überleben?

3. Der Feuerteufel – Hat sie die Kraft zu überleben? (1984)

Bei wem? NSM Records/Al!ve Als was? DVD, Blu-ray Wann? 29.03.2018

Worum geht’s? Stephen-King-Verfilmung: Das Ehepaar McGee nahm in den 1960er-Jahren an einem medizinischen Experiment teil, dank dem die beiden telephatische Kräfte entwickelten, die allerdings eher schwach ausgeprägt waren. Anders dagegen der Nachwuchs: Tochter Charlie kann mit Gedankenkraft Feuer entfachen! Daran ist die Geheimorganisation, „die Firma“, die das damalige Experiment initiierte, natürlich brennend (hihi) interessiert und bläst zur Jagd auf die Familie…

Prognose: „Der Feuerteufel“ stammt von Mark L. Leser, dessen Filme „Phantom Kommando“ und „Die Klasse von 1984“ in jedem gut sortierten Cineasten-Haushalt stehen dürften. Die King-Verfilmung hingegen ist ein zweischneidiges Schwert: Gut besetzt (Keith, Sheen, Scott, Fletcher), in den Effektszenen, wie von Lester gewohnt knallig in Szene gesetzt und der Tangerine-Dream-Soundtrack stammt aus der Hochphase der Band. ABER: Wie bei so vielen Buch-Adaptionen war es auch hier nicht die beste Idee der Vorlage allzu sklavisch zu folgen und so rutscht der feurige Thriller vor allem in der zweiten Hälfte öfter ins Schwafelige. Resultat: Irgendwie so halbgut. Teils wirklich unterhaltsam, man kann passagenweise aber auch locker Kreuzworträtsel lösen oder Kartoffeln schälen ohne wirklich was zu verpassen.

Der Feuerteufel – Hat sie die Kraft zu überleben? • USA 1984 • Regie: Mark L. Lester  • Darsteller: Drew Barrymore, David Keith, Freddie Jones, Heather Locklear, Martin Sheen


Genocidal Organ

4. Genocidal Organ (2017)

Bei wem? Kazé Als was? Steelbook (mit Blu-ray und DVD) Wann? 30.03.2018  

Worum geht’s? 2015 wird Sarajevo durch eine Atombombe ausgelöscht. Die Industrienationen beschließen daraufhin aus Angst vor Terrorismus die Freiheit der Bevölkerung für mehr Sicherheit zu opfern und installieren regelrechte Überwachungsstaaten, während in den Entwicklungsländern immer mehr das Chaos tobt. Als die Welle aus Bürgerkrieg und Völkermord immer größer wird, soll Captain Clavis Shepherd mit seinem Team den mysteriösen Amerikaner John Paul jagen, denn wo immer dieser auftaucht und mit den Regierungen gemeinsame Sache macht, bricht Krieg und Gewalt los. Shepherd beginnt die Ermittlungen und vermutet bald, dass Paul durch eine besondere Sprache die Welt aus den Angeln hebt….

Prognose: Bei „Genocidal Organ“ handelt es sich um den nach „Empire Of The Corpses“ und „Harmony“ dritten und letzten Film des „Project Itoh“-Projekts, bei dem drei verschiedene Studios Vorlagen des 2009 im Alter von gerade mal 34 Jahre verstorbenen Science-Fiction-Autors Satoshi Ito, der unter dem Pseudonym Project Itoh tätig war, in Anime-Form adaptierten. Das ist auch bei Kandidat Nummer drei gelungen, der sich als knallharter Spionagethriller mit philosophischem Unterbau präsentiert, allerdings, wie auch seine Vorläufer, etwas arg vollgestopft wirkt und somit Bock auf die – allerdings nur in englischer Übersetzung erhältlichen – Romane macht.

Genocidal Organ • Japan 2017 • Regie: Shûkô Murase • Sprecher (in der Originalversion): Christopher Sabat, Ian Sinclair, Yûki Kaji, Josh Grelle, Takahiro Sakurai, Lydia Mackay  


Jessica Jones

… und was gibt’s im TV & Internet?

• B: The Beginning, Staffel 1 – ab 02.03.2018, Netflix: Neue Anime-Serie aus der beliebten Production I.G – Werkstatt (unter anderem verantwortlich für „Ghost In the Shell: Standalone Complex“ und „Psycho-Pass“) – Fans schalten eh ein, alle anderen können aber durchaus auch einen Blick riskieren.

• Ghost Wars, Staffel 1 – ab 02.03.2018, Netflix: Neue Serie des „Continuum“-Machers über einen Außenseiter, der dank seiner parapsychischen Kräfte zur letzten Rettung für ein abgelegenes Dorf in Alaska wird. Vorabstimmen versprechen nichts Gutes, der einzige Pluspunkt soll mal wieder Vincent D’Onofrio sein.  

• Voltron: Legendary Defender, Staffel 5 – ab 02.03.2018, Netflix: Runde fünf der umjubelten Trickserie.

• Fear The Walking Dead, Staffel 2 – ab 03.03.2018, RTL II: Was immer man auch von der Endlos-Zombie-Soap hält: Gibt’s wirklich noch jemanden, der sich das auf RTL II antut?

• Z Nation, Staffel 4 – ab 07.03.2018, Syfy: Kann man doof finden, ja, kann man aber auch unter „origineller und vor allem wesentlich kurzweiliger als The Walking Dead“ ablegen.

• Jessica Jones, Staffel 2 – ab 08.03.2018, Netflix: Der Einstieg war stark, wir freuen uns auf Runde 2!

• A.I.C.O. Incarnation, Staffel 1 – ab 09.03.2018, Netflix: Anime-Serie aus dem Hause Bones („Eureka Seven“, „Darker Than Black“)

Auslöschung – 12.03.2018, Netflix: Endlich! Der glühend heiß erwartete neue Film von Alex Garland (Ex Machina)! Eine ausführliche Vorstellung folgt (selbstverständlich)…!

• Star Wars Rebels, Staffel 4 – ab 19.03.2018, Disney XD: Runde vier einer Serie, die eigentlich, wenn man so ganz ehrlich ist, niemand braucht …

• The Terror, Staffel 1 – ab 27.03.2018, Amazon Prime: Season 1 der von Ridley Scott produzierten Serie nach der Vorlage von Dan Simmons.

Großes Bild ganz oben: Fear The Walking Dead

Kommentare

Bild des Benutzers timetunnel

Das fehlt das Wichtigste: "Auslöschung", ab 12.3. bei Netflix

Bild des Benutzers Bernd Kronsbein

Der fehlt in der Liste, stimmt, aber der wird extra vorgestellt -- keine Sorge :-)

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