27. März 2020

Stuart Gordon (1947 - 2020)

Der Regisseur von „Re-Animator“ ist tot

Lesezeit: 2 min.

Man könnte sagen, Stuart Gordon hatte einen zweifelhaften Ruf. Man könnte aber auch sagen, Stuart Gordon war ein Avangardist, der seiner Zeit voraus war.

Gordon wurde am 11. August 1947 in Chicago, Illinois, geboren und besuchte die University of Wisconsin in Madison, wo er allerdings keine Filmkurse nehmen konnte und stattdessen Schauspielklassen besuchte. Das führte ihn schließlich zur Theaterregie. 1968 inszenierte er eine psychedelische Version von „Peter Pan“, wurde wegen „Obszönität“ verhaftet – und verließ die Universität. Gemeinsam mit seiner Frau Carolyn gründete er das Organic Theater, das u.a. David Mamets „Sexual Perversity in Chicago“ uraufführte (es war der Startschuss von Mamets Karriere) und die Krankenhaus-Komödie „E/R“ (aus der später eine massiv erfolgreiche TV-Serie wurde).

1985 inszenierte er für Charles Bands Empire Pictures den Film „Re-Animator“, dessen Drehbuch sehr locker auf der gleichnamigen Geschichte von H.P Lovecraft basierte. Gordon peppte die matte Frankenstein-Hommage gehörig mit schwarzem Humor auf, versetzte sie in die Gegenwart und reicherte sie saftig mit Blut, Hirn, Sex und Eingeweiden an. Der „Fun-Splatter“ war geboren. Und ganz generell die Idee, dass Gewalt auch ziemlich witzig sein kann, jedenfalls im Kino.

In den folgenden Jahren inszenierte Gordon „From Beyond“ (1986; wieder nach Lovecraft), schrieb für Disney „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“ (1989), drehte den SF-Knastfilm „Fortress“ (1992), schrieb das Remake des Paranoia-Klassikers „Body Snatchers“ (1993) und kehrte 2001 noch einmal zu Lovecraft zurück mit „Dagon“. In den letzten Jahren seines Lebens war Gordon auch wieder als Theatermacher aktiv und brachte u.a mit einigem Erfolg „Re-Animator: The Musical“ (2011) auf die Bühne.

Am 24. März 2020 ist Stuart Gordon im Alter von 72 Jahren in Los Angeles gestorben.

Abb.: via Talkhouse

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