15. März 2016 2 Likes

Wenn Wünsche wahr werden

„Zufällig allmächtig“ – Eine SF-Comedy von Terry Jones

Lesezeit: 2 min.

Die sagenhaft hässlichen Außerirdischen sitzen feixend in ihrem fetten, quallenartigen Raumschiff und sehen ein paar YouTube-Videos von der Erde. Ganz klar: Die Menschen sind keine Zierde für den Kosmos und müssen weg! Doch eine letzte Chance will man ihnen noch gewähren. Wenn sich einer der Erdlinge, dem man totale Macht verleiht, dieser Macht würdig erweist, darf der Planet weiter seine Bahn ziehen.

Und wen erwischt die undankbare Aufgabe? Simon Pegg. Der spielt den Londoner Lehrer Neil, dessen pädagogischer Elan sich allerdings schwer in Grenzen hält. Deutlich interessierter ist er an seiner Nachbarin Catherine (Kate Beckinsale), die nicht nur als Redakteurin einer zynischen TV-Literatursendung ziemlich unglücklich ist. Die Arbeit an Neils großem Roman kommt nicht recht von der Stelle und dann ist da noch sein Hund Dennis, der total entspannt vorm Fernseher abhängt und sich sein Teil denkt.

Man kann sich ungefähr vorstellen, was passiert, wenn nun plötzlich quasi der Blitz in Neil schlägt und eine Handbewegung reicht, um all seine Wünsche zu erfüllen. Der große Sinn für Verantwortung will da nicht aufkommen, dafür aber eine diebische Freude an total infantilem Eigennutz. Jedenfalls bis die Dinge aus dem Ruder laufen. Und zwar im Sekundentakt. Denn dass sein Handeln Konsequenzen über seine eigenen Bedürfnisse hinaus hat, muss Neil erst (unter Schmerzen) lernen. Und er weiß ja nicht einmal, dass die miesen „höheren Wesen“ nur darauf warten, endlich ihr zerstörerisches Werk beginnen zu können.

Und diese „höheren Wesen“ werden im Original von Personen gesprochen, über die man nicht viel Worte verlieren muss: Terry Gilliam, John Cleese, Eric Idle, Michael Palin und Terry Jones. Also den verbliebenen Mitgliedern der legendären britischen Comedy-Truppe Monty Python (Graham Chapman starb 1989). Und Jones stand – erstmals seit zwanzig Jahren – sogar selbst hinter der Kamera und inszenierte „Absolutely Anything“, wie „Zufällig allmächtig“ im Original heißt, nach einer eigenen Idee.

Abgerundet wird das Ensemble von Robin Williams, der noch kurz vor seinem Tod 2014 dem Hund Dennis die Stimme lieh. Und man muss nicht lange um den heißen Brei herumreden: Dennis/Williams ist der heimliche Star des Films. Denn Neil wünscht sich ziemlich schnell, dass Dennis sprechen kann. Und ab der Sekunde reisst der Hund „Zufällig allmächtig“ an sich. Ihm gehört auch die wunderbare Schlusspointe. Aber die wird nicht verraten.

„Zufällig allmächtig“ ist gerade auf DVD, Blu-ray und VOD erschienen.

Zufällig allmächtig (Absolutely Anything; UK 2015) • Regie: Terry Jones • Darsteller: Simon Pegg, Kate Beckinsale, Sanjeev Bhaskar, Rob Riggle, Eddie Izzard und Joanna Lumley. Und (im Original) mit den Stimmen von Michael Palin, Terry Jones, Terry Gilliam, John Cleese, Eric Idle und Robin Williams.

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