20. Mai 2019 1 Likes

Zurück in die Telekommunikations-Steinzeit

Google unterbindet Support auf Huawei-Endgeräten

Lesezeit: 2 min.

Während die chinesischen Huawei-Smartphones für viele Nutzer eine günstigere Variante zu den deutlich teureren Android-Marken-Phones wie Samsungs Mobilreihen darstellten, blieb die Alternative aus China trotz günstigerem Preis häufig auf einem Level, wenn es um die technische Versiertheit und Entwicklungsstand im Vergleich zur Konkurrenz ging. Der Griff zur günstigeren, aber technisch ebenso auf der Höhe befindenden Wahl aus Fernost könnte sich jetzt für viele als ein großes Ärgernis entpuppen, denn wie der multimediale Riese Google bekannt gab, wird ab sofort Distanz zum chinesischen Unternehmen Huawei aufgebaut. Daraus folgt ein fehlender Update-Support für Huawei-Endgeräte ebenso wie die Sperrung zahlreicher Apps wie Gmail, dem Google Playstore, Googlemaps und etlichen weiteren.

Hiermit beugt sich Branchen-Gigant Google dem von US-Präsident Donald Trump Anfang der Woche verlautbartem Dekret zur Verbannung „feindlicher Telekommunikationstechnologie“, welche die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährden könne. Auf die Schwarze Liste gelangten demnach unter anderem Huawei und die Untermarke HONOR. Wie Google gestern verlautbaren ließ, werden die Geschäftsbeziehungen des Mutterkonzerns Alpha nach China eingestellt. Auch Pekings Handelsministerium warnte vor Verschlechterung der Handelsbeziehungen zum Westen. Auch wenn Huawei selbst immer auf seine Unabhängigkeit vom chinesischen Staat verwies, bleibt eine offizielle Stellungnahme noch aus.

Googles Android-Betriebssystem ist mehrheitlich auf den meisten Smartphones der Welt installiert. Mit einem Technologietransferstopp mit China erwächst daraus ein großes Fiasko, wenn zukünftige Huawei-Geräte nicht mehr auf die großen Apps und Dienste zugreifen werden können. Bereits an den Handel und Kunden ausgelieferte Geräte können die Dienste problemlos weiterhin nutzen und zunächst sind nur künftig erscheinende Endgeräte unter Verschluss. Die gesamte Situation verschärft sich jedoch mit zunehmender Zeit, wenn es keinen Update-Support mehr gibt. Daraus folgt wiederum, dass Huawei-Geräte auf dem aktuellen Stand der Android-Versionen bleiben und nur noch auf freie Open-Source-Varianten zugreifen können. Zumindest über diesen etwas umständlicheren Weg können noch Sicherheitsupdates für das Smartphone selbst angeboten werden, welche Google monatlich als Open-Sourcecodes veröffentlicht. Jedoch keine Versionsupdates des kompletten Betriebssystems.

Als Ersatz für die fehlenden Google-Dienste und den Appstore gibt es auch jetzt schon eine ganze Anzahl von frei verfügbaren Alternativen, wie den F-Droid.

Neben dem Vertrieb eigener Smartphone-Technologie machte sich Huawei bislang einen Namen beim Ausbau der umstrittenen 5G-Technologie und der daraus resultierenden autonomen Fahrzeug-Technologie und vernetzen Fabriken.

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