Endlich wieder Ivalice
„Final Fantasy 12“ erhält mit „The Zodiac Age“ eine ordentliche Frischzellenkur
Nachdem 2016 mit allerhand Bohei rund um die Veröffentlichung des offiziellen 15. Teils eigentlich schon das ganz große Final Fantasy-Jahr vorbei ist, setzt Publisher Square Enix aber auch 2017 alles daran, die Franchise-Flamme ordentlich hoch zu halten. Erschien erst vor kurzem das umfangreiche AddOn Stormblood für den Online-Ableger Final Fantasy 14, so dürfen sich alle Nostalgiker schon in wenigen Tagen auf die Veröffentlichung des Klassikers Final Fantasy 12 im frisch aufpolierten HD-Gewand freuen. Unter dem Zusatztitel The Zodiac Age vereint die Neufassung neben einigen Verbesserungen des Gameplays auch ein paar Zusatzfeatures, die den (erneuten) Kauf durchaus rechtfertigen können.
Ursprünglich kam das Original 2006 auf der PS2 raus und gilt als einer der beliebtesten, aber auch umstrittensten Teile. Denn die damalige Umstellung auf komplett voreinstellbare Angriffs- und Verteidungsmuster bei der gesamten Party sorgte in der Community für zweispältige Gefühle - manche liebten, andere hassten diesen Ansatz. Eine andere Neuerung wurde allerdings unisono begeistert aufgenommen, da nun endlich auch Feinde auf der Weltkarte schon vor einer möglichen Konfrontation sichtbar waren und man so mit einer gut eingestellten Truppe ohne viel Aufwand auf Grinding-Tour gehen konnte. Nervige, weil nicht vorhersehbare Zufallskämpfe waren damit endgültig erledigt.
Die Kontroversen von einst sind heute aber längst kalter Kaffee und so beibt im Rückblick vor allem eine der besten Stories der Reihe im Gedächtnis, die mit Figuren wie den Hohen Richtern (die Ähnlichkeiten zu Darth Vader waren natürlich rein zufällig), typisch japanischen Coming-of-Age-Helden und den politischen Intrigen zweier verfeindeter Königreiche viele awesome Moments mit sich brachte.
Was bringt nun also Final Fantasy 12: The Zodiac Age, das am 11. Juli exklusiv für die PS4 erscheint? Die zuvor nur in Japan veröffentlichte Neuauflage bietet das Kompletterlebnis mit Neuerungen wie einem eingebauten Trophäensystem sowie einer Share-Funktion (wie beides für PS4 natürlich üblich), neuen Herausforderungsmodi (in denen man beispielsweise bis zu 100 Gegner hintereinander besiegen muss), einem geremasterten Soundtrack, zusätzlichen Rücksetzpunkten (praktisch bei so manch verlorener Endboss-Schlacht) und sogar einem Turbomodus (der es erlaubt, die riesige Spielwelt ganz bequem per Knopfdruck zu bereisen).
Da allerdings im Vergleich zur ursprünglichen Version zusätzliche Quests und Monsterjagden eingebaut wurden, gibt es somit auch handfeste inhaltliche Anreize. Dazu zählt ebenfalls das namensgebende Zodiac-Jobsystem, das es uns erlaubt, unsere Figuren nun mit mehreren Jobklassen wie Schwarzmagier oder Mönch gleichzeitig auszustatten und die einzelnen Klassen ganz individuell weiterzuentwickeln. Da es sogar zwei ganz neue Klassen ins Game geschafft haben, gestaltet sich die Ausrichtung dieser für den Kampfverlauf äußerst wichtigen Komponente noch variabler, ohne das Kampfdesign komplett auf den Kopf zu stellen.
Fazit
Auch wenn es kein echtes Remake ist: Wer als Fan der Reihe oder generell des RPG-Genres Final Fantasy 12 bisher noch nicht kennt, sollte sich diese sinnvoll nachjustierte Neuauflage auf jeden Fall näher anschauen. Denn obwohl seit dem Release des Originals über 10 Jahre ins Gaming-Land gezogen sind, ist der Titel selbst ohne die Neuerungen gerade spielerisch recht gut gealtert und bietet sowohl mit der liebevoll designten (und wie für die Reihe nicht anders zu erwarten äußerst üppigen) Spielwelt Ivalice als auch ihren zahlreichen Bewohnern stimmungsvolle Fantasy-Unterhaltung mit großen Story-Momenten. Und selbst wenn manche Extras dieser Edition vielleicht nicht jeden ansprechen sollten; gerade für Features wie den Turbomodus, der einem viel unnötige Zeitvergeudung erspart, wäre man schon vor Jahren dankbar gewesen.
Final Fantasy 12: The Zodiac Age • Square Enix • RPG
Abb. © Square Enix
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