15. November 2017 3 Likes

„Central Station“ von Lavie Tidhar

Im Januar 2018 erscheint ein Roman, der die gesamte Science-Fiction in sich vereint

Lesezeit: 2 min.

Lavie Tidhar (im Shop) wurde 1976 in Israel geboren, lebte jedoch schon auf der ganzen Welt – momentan residiert er in London. Für seinen Alternativwelt-Roman „Osama“ wurde er 2012 mit dem World Fantasy Award ausgezeichnet, wobei er sich gegen Stephen King und George R. R. Martin durchsetzte. Aktuell ist sein Buch „Central Station“ in aller Munde, nachdem es just für den Arthur C. Clarke Award und den John W. Campbell Memorial Award nominiert worden ist. Im Januar 2018 wird der Roman auf Deutsch bei Heyne erscheinen, und ehrlich gesagt können wir es kaum noch erwarten, da es sich bei „Central Station“ um prächtige Zukunftsliteratur und grandiose Ideenliteratur handelt!

Lavie Tidhar: Central StationSchließlich destilliert Tidhar in seinem Buch, dessen Kapitel seit 2012 in angesehenen englischsprachigen SF-Magazinen wie „Interzone“, „Analog“ oder „Clarkesworld“ als Erzählungen vorabgedruckt wurden, alle möglichen Strömungen des Science-Fiction-Genres. Sie alle treffen in und um Central Station zusammen, einem riesigen Weltraumbahnhof im futuristischen Tel Aviv, der eine Verbindung zu den Weltraumkolonien der Menschheit darstellt, aber auch zum virtuellen Raum. Um Central Station adaptieren, gedeihen und entwickeln sich Menschen und Maschinen beständig weiter. Hierhin kehrt die Hauptfigur des Romans, Boris Chong, nach seiner Zeit auf dem Mars zurück, um sich u.a. einer generationsübergreifenden Krankheit zu stellen …

Was Lavie Tidhar an Figuren und Ideen auspackt, würde anderen Autoren für ein Dutzend Romane reichen. Inspiriert wurde er übrigens von der echten Central Station im heutigen Tel Aviv – einem gescheiterten Versuch, den größten Busbahnhof der Welt zu bauen. Tidhars elegant geschriebener Roman ist da wesentlich erfolgreicher geworden und erfreut sich des Lobes vieler Kollegen. Herausgeber-Ikone und SF-Experte Gardner Dozois ist sich z. B. sicher, dass „Central Station“ ein Vorgeschmack darauf ist, wie die Science-Fiction des nächsten Jahrzehnts aussehen wird. Peter Watts sieht im Buch hingegen etwas Grimmiges und zugleich Wunderschönes, das wirkt, als hätten Nalo Hopkinson und William Gibson eine Séance abgehalten, um den Geist von Ray Bradbury zu kanalisieren.

Nur noch ein paar Wochen, dann können deutschsprachige SF-Fans Lavie Tidhars außergewöhnliche Central Station besuchen und über die Vielfalt, die Wunder und die Gefahren von Morgen staunen.

Lavie Tidhar: „Central Station“ ∙ Roman ∙ Aus dem Englischen von Friedrich Mader ∙ Wilhelm Heyne Verlag ∙ ca. 400 Seiten ∙ E-Book: € 8,99 (im Shop) ∙ Erscheint 09.01.2018

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