Abteilung: Verflucht teuer, aber verdammt geil!

Frankenstein! Was soll man soll man zu diesem Thema noch sagen, was nicht schon längst gefühlte 1,8 Milliarden Mal gesagt worden ist? Mary Shelleys Roman ist wohl einer der bekanntesten und einflussreichsten Romane überhaupt, sowohl ein Meilenstein der Gothic Novel als auch der Science-Fiction, selbst Leute, die das Medium „Buch“ nur noch aus Erzählungen der Großmutter kennen, werden dank einer Flut von Kinofilmen, TV-Adaptionen, Comics, Videospielen und vieles weitere schon mal über den Namen „Frankenstein“ gestolpert sein… und damit meist einen künstlich erschaffenen Hünen mit grünem Gesicht, verschlafenen Augen und Schrauben an den Schläfen assoziieren, was allerdings nicht ganz richtig ist, denn „Frankenstein“ ist auch einer der am freisten interpretierten Romane der Literaturgeschichte. Aber selbst das eigentlich der durchgeknallte Schöpfer des Monsters Frankenstein heißt und das Aussehen der Kreatur nicht auf den Roman, sondern auf dessen Verfilmung von 1931 zurückzuführen ist, dürfte sich mittlerweile bis zum Saturn herumgesprochen haben (was natürlich auch für zahlreiche andere Abweichungen gilt, der so typischen, buckligen Gehilfe des Wissenschaftlers zum Beispiel taucht in der Vorlage gar nicht auf). 

Kann’s denn zum Thema „Frankenstein“ wirklich noch was Neues geben?

Oh ja! Beim französische Verlag SP Books, der sich auf die Veröffentlichung von Manuskripten spezialisiert hat, erscheint Mitte März Shelleys Original-Entwurf zu ihrem legendären Roman, den sie im Sommer 1816 in zwei große Notizbücher verewigte. Das Besondere: Man bekommt dank zahlreicher Überarbeitungen gleichzeitig eine Art Making-of mitgeliefert, erlebt, wie das Aussehen des Monsters Gestalt annimmt und es humanere Züge bekommt. Zudem finden sich ebenso Anmerkungen und Notizen von Shellys Ehemann Percy Shelley, die sowohl zum Entstehungsprozess des Romans beitragen, aber auch einen intimen Einblick in das Verhältnis des Paares gestatten.

Das schicke Buch steckt in einem ebenso schicken Schuber, ist auf 1000 handnummerierte Exemplare limitiert und kostet ordentlich Geld: Über 200 € müssen abgedrückt werden. Aber hey, man lebt nur einmal!