27. August 2018

Dan Simmons lässt grüßen

Genre mal anders: „The Hunger – Die letzte Reise“ von Alma Katsu

Lesezeit: 1 min.

Wer Dan Simmons’ (im Shop) abenteuerlich-historischen, fürs Fernsehen adaptierten Horror-Schmöker „Der Terror“ mochte und sich vom früheren Science-Fiction-Meister womöglich gar in eher ungewohntes Genre-Terrain entführen ließ, wird nicht nur in der haptischen und optischen Aufmachung von Alma KatsusThe Hunger – Die letzte Reise“ eine Verwandtschaft erkennen. Denn die Amerikanerin, die als Analystin für verschiedene US-Bundesbehörden tätig war und heute für einen privaten Thinktank arbeitet, nimmt in ihrem Romandebüt ebenfalls eine wahre historische Begebenheit, der sie eine saftige Genre-Injektion reindrückt, sodass man ihr Buch leicht dem Horror, letztlich theoretisch aber sogar der Science-Fiction zuordnen könnte.

Als Grundlage des Romans, der u. a. von Spannungskönig Stephen King (im Shop) in höchsten Tönen gelobt wurde, dient die reale Donner-Party: Fast 90 Männer, Frauen und Kinder, deren behäbiger Planwagen-Treck 1846 von Springfield aus in Richtung Kalifornien zog, bis sie unterwegs von allerhand Problemen heimgesucht und schließlich vom gnadenlosen Winter gestoppt wurden – und in der abgeschiedenen Wildnis Grauenhaftes erlebten. In Alma Katsus gefälliger Fiktionalisierung und Auslegung dieser Ereignisse nimmt das Grauen jedoch eine andere Form an als in den Berichten der überlebenden Pioniere, in denen immerhin bereits Kannibalismus gebeichtet wurde …

Hier findet sich eine Leseprobe zu „The Hunger – Die letzte Reise“, das von Michael Pfingstl ins Deutsche übertragen wurde und bei Heyne als Paperback und als E-Book vorliegt.

Alma Katsu: The Hunger – Die letzte Reise • Heyne, München 2018 • 448 Seiten • E-Book: 11,99 Euro

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