Was wäre, wenn …?

Alternativweltgeschichten sind reizvoll: Was wäre, wenn die Nazis den 2. Weltkrieg gewonnen hätten (u.a. Otto Basil: Wenn das der Führer wüsste; Philip K. Dick: Das Orakel vom Berge; Robert Harris: Vaterland, im Shop), das ist eine der Standardfragen dieses Subgenres. Gerne geht es aber auch um andere einschneidende Ereignisse der Weltgeschichte, vor allem Kriege und Attentate. Es gibt sogar ein eigenes Subgenre im Subgenre, nämlich Steampunk, in dem die technologische Entwicklung einfach einen anderen Weg genommen hat.

Einen ganz interessanten Ansatz verfolgte auch Kim Stanley Robinson (im Shop) 2002 in seinem Roman „The Years of Rice and Salt“ (leider nie auf Deutsch erschienen), in dem er davon ausgeht, dass die Pest im Mittelalter nicht die Hälfte, sondern gleich 99% der europäischen Bevölkerung ausgemerzt hat – und denkt diese Idee dann über mehrere Stationen bis ins 21. Jahrhundert durch.

Einen ähnlich eher soziologisch geprägten Ansatz wählten auch Ryan Murphy (Nip/Tuck, American Horror Story, The Politician) und sein „Glee“-Partner Ian Brennan für ihre neue Netflix-Serie „Hollywood“, die am 1. Mai startet. Da dreht man die Uhr zurück ins Goldene Zeitalter von Hollywood und verändert die Dinge nur „leicht“ und nicht aufgehängt an einem bestimmten Ereignis. Hier stellt sich nämlich die Frage, was passiert wäre, wenn schon damals brennende Fragen nach Rasse, Geschlecht und Sexualität nach oben gespült worden wären? Wenn Hollywood nicht vor allem den Status quo bewahrt, sondern die Gesellschaft aktiv mit diesen Themen konfrontiert hätte?

Jetzt gibt es einen ersten Trailer.

Mit dabei sind u.a. David Corenswet, Darren Criss, Jeremy Pope, Laura Harrier, Samara Weaving, Dylan McDermott, Holland Taylor, Patti LuPone, Jim Parsons, Jake Picking, Joe Mantello und Maude Apatow.