4. August 2020

Denis Villeneuve über „Dune“, Corona und Psychiater

„Der Wüstenplanet“ auf der Zielgeraden?

Lesezeit: 1 min.

Denis Villeneuve steht unter Stress, denn „Dune“, die Filmadaption von Frank Herberts klassischer Space Opera „Der Wüstenplanet“ (im Shop) soll Mitte Dezember 2020 in die Kinos kommen. Aber seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist gar nichts mehr gewiss. In Montreal konnte Tanya Lapointe den franko-kanadischen Autor und Regisseur interviewen, der sich in dem gut einstündigen Gespräch ausführlich über „Dune“, die Corona-Probleme und seine Arbeit als Filmschaffender äußert.

Villeneuve wollte nach dem Hauptdreh die fertigen Elemente mit seinem Cutter Joe Walker schneiden und nach dieser Pause den Rest drehen, abgestimmt auf die Rohfassung – eine Art elaborierter Luxusnachdreh, wenn man so will. Doch kaum war der Hauptdreh abgeschlossen, brach die Corona-Pandemie aus, und Walker und Villeneuve saßen plötzlich nicht mehr gemeinsam im Schnittraum, sondern waren nur noch virtuell miteinander verbunden.

Ein gewaltiger Nachteil, wie Villeneuve findet: „Es war sehr schmerzhaft, nicht mit meinem Cutter in einem Raum zu sitzen. Der Cutter ist ja auch so etwas wie ein Psychiater. Er muss meine Ängste und Nöte und Panikattacken ertragen. Oder meine Freude. Falls so etwas in der Zukunft noch einmal geschieht, sorge ich definitiv dafür, dass mein Cutter in meiner Nähe ist. Denn der Schnitt ist ein wichtiger Teil der Entstehung eines Films, vielleicht der wichtigste. Es ist die Zeit, in der man den Film quasi neu erfindet.“

Wer sich über die chinesischen Untertitel wundert: das Interview entstand im Rahmen des Shanghai International Film Festivals.

Abb.: Warner Bros

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