„System Shock“: Klassiker in (leicht) moderner Technik

Neuauflagen populärer Spiele liegen schon seit Jahren im Dauertrend. Schließlich spricht man damit nicht nur alte Fans an, sondern spart sich (extra-)teure Entwicklungskosten für Konzeptdesign oder Story. Dieser doppelte Mehrwert zeichnet sich auch bei Nightdives Remake des Ego-Shooters System Shock ab, das vielleicht noch Ende diesen Jahres für PC, PS4 und Xbox One erscheinen soll. System Shock zählte Mitte der 90er neben Klassikern wie Ultima Underworld zu den ersten Titeln mit ausgiebiger 3D-Erkundung der Areale und prägte technisch wie spielerisch maßgeblich weitere wegweisende Perlen wie Deus Ex oder Bioshock.

Die Story ist schnell erzählt: In der Zukunft erhält ein Hacker den dubiosen Auftrag, die Moraleinstellungen einer KI abzuschalten, die sich prompt in ein machthungriges Ungetüm verwandelt und auf einer Raumstation alle Menschen in mordende Cyborgs verwandelt. In Gestalt des Hackers bemühen wir uns, diesen fatalen Fehler wieder auszubügeln und die KI im finalen Kampf zur Strecke zu bringen. Das Gameplay gestaltete sich, typisch 90er-Shooter, etwas hakelig, doch die düstere Atmosphäre gerade bei den blutigen Gefechten gegen die Cyborgs überzeugte zahlreiche PC-Spieler und machte System Shock zum Kult.

Schon länger werkelt Nightdive nun am Remake, das u.a. mithilfe einer Kickstarter-Kampagne realisiert werden kann und nach ein wenig Hin und Her bezüglich des Designs (also des Streits auch unter vielen Fans wie viel Retro und Hommage ans Original es denn nun sein darf), scheinen die Macher ihren Weg nun gefunden zu haben. Das legen zumindest gleich zwei kürzlich veröffentlichte Clips nahe (siehe unten), in denen neben der Spielwelt Einblicke in den künstlerischen Prozess bei der Umsetzung des insgesamt doch sehr oldschooligen Cyberpunk-Alptraums gewährt werden. Jetzt wäre eben noch ein finaler Termin ganz nett, liebe Produzenten.

System Shock (Remake) • Nightdive Studios • Ego-Shooter • PS4/Xbox One/PC

Abb. © Nightdive Studios