24. Oktober 2020

„Avarya“ und „Autonomous“ - Zwei State of the Art-3D-Kurzfilme

Auf der Suche nach dem Paradies & Cyberpunk-Action

Lesezeit: 1 min.

Der knapp 20-minütige, brillant 3D-animierte Kurzfilm „Avarya“ von Gökalp Gönen beginnt mit Isaac Asimovs (im Shop) Robotgesetzen und spielt an Bord eines höchst individuell eingerichteten Raumschiffs, in dem sich nur ein menschlicher Passagier befindet. Der inzwischen ziemlich alte Mann ist auf der Suche nach Unsterblichkeit und einer neuen, perfekten Welt. Die meiste Zeit der Reise befindet er sich im Tiefschlaf, nur ab und zu wird er von seinem Robotgefährten geweckt, dem der Mann zu viele Befugnisse übertragen hat, wie er irgendwann feststellen muss. Denn der Roboter weckt ihn zwar, um seine Meinung über die jeweils frisch entdeckte Welt einzuholen, aber in der Beurteilung, was „perfekt“, was „das Paradies“ ist, scheiden sich die Geister von Mensch und Maschine. Gönens lotet diesen Konflikt bis in die Tiefe aus, bis zur ernüchternden Pointe.

Aus ganz anderem Holz geschnitzt ist der ebenfalls 3D-animierte Kurzfilm „Autonomous“ von Joe Sill. Das ist vor allem ein 4-minütiges „Proof of concept“-Projekt, das schnell, flashy und überwältigend sein will. Die „Geschichte“ ist daher auch Nebensache und höchst simpel. Yuri und ihr Bruder Nyx wollen auf ihren Motorädern für ihren Kunden ein Paket von A nach B bringen, was in einer Welt voller autonomfahrender Autos, Drohnen u.ä. ganz eigene Probleme mit sich bringt. Das ist vor allem slick, aufregend – und irgendwie auch eine Bewerbung, bei der nächsten Staffel von „Love, Death + Robots“ von Netflix mitmachen zu dürfen.

Abb.: „Avarya“ von Gökalp Gönen

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