21. Februar 2021

„Fear Agent“ von Rick Remender und anderen

Pulpige Science-Fiction vom Schöpfer von „Deadly Class“ und „Black Science“

Lesezeit: 2 min.

Heute feiert man US-Autor Rick Remender für unabhängige Comics wie „Black Science“, „Low“, „The Scumbag“, „Seven to Eternity“ und natürlich das als TV-Serie adaptierte „Deadly Class“. Doch noch während Remender, einst Animationszeichner an „Der Gigant aus dem All“, bei Marvel in den 2000ern zum Top-Autor wurde, verfasste er bereits die eigenständige Panel-Serie „Fear Agent“. Zwischen 2005 und 2011 erlebte der Texaner Heath Huston, der letzte Fear Agent der Galaxie, als Kammerjäger und Antiheld krasse, pulpige Science-Fiction-Abenteuer. Mit dem Wind von „Deadly Class“ im Rücken und einer „Fear Agent“-Fernsehserie auf Amazon Video durch die „The Boys“-Macher vor Augen, erscheinen die „Fear Agent“-Comics nun erstmals auf Deutsch.

Der erste Sammelband voller Zeitreisen, Killerroboter, außerirdischer Menschenaffen, Alien-Fieslinge und einigem mehr macht durchaus Spaß, und dem trinkenden, abgebrühten, Samuel Clemens zitierenden, vom Pech verfolgten Antihelden Heath folgt man gerne durch den Kosmos – umso mehr, wenn er mit seiner netten Raumschiff-KI und seinen ganzen persönlichen Problemen der Einzige ist, der die Erde noch zu retten vermag. Allerdings können im actionreichen Band, der zehn Kapitel bzw. US-Hefte umfasst, nicht alle Episoden und Entwicklungen überzeugen, so sehr man den Ritt durch das SF-Genre auch mögen will.

Auftaktzeichner Tony Moore tut indes, was er schon oft getan hat, ob für Robert Kirkmans „The Walking Dead“, die „Deadpool“-Saga von Duggan und Posehn oder die FrankenCastle-Storyline von Remenders „Punisher“-Run: Moore schiebt eine Geschichte oder Serie mit ein paar sehenswerten Kapiteln an und verlässt sie dann frühzeitig. Er ist ein prima Storyteller, seine kurzen Einsätze frustrieren jedoch manchmal. Immerhin, der philippinische Künstler Jerome Opeña darf als würdiger Nachfolger betrachtet werden, nicht umsonst hat er neben „Seven to Eternity“ später auch „Avengers“ und „Uncanny X-Force“ gestaltet.

Es ist schon gut, dass „Fear Agent“ endlich auf Deutsch erscheint. Aber man kann diesen ersten Band nicht so sehr oder so kompromisslos lieben, wie man das eigentlich möchte. Passt natürlich irgendwie zu einem Typen wie Heath Huston, wenn man’s recht bedenkt.

Abb.: © 2018, 2020 Rick Remender & Tony Moore/deutsche Ausgabe bei Cross Cult

Rick Remender, Terry Moore & Jerome Opeña: Fear Agent Bd. 1 • Cross Cult, Ludwigsburg 2020 • 255 Seiten • Hardcover: 26 Euro

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.