Burial: „Antidawn“
Furiose neue EP vom Melancholie-Maestro
Na so was aber auch! Ich hatte erst letztes Jahr rumgemeckert, dass es sich die britische Elektronik-Institution Burial über die Jahre schon arg gemütlich gemacht hat und plötzlich kommt da eine neue EP, die mich jubeln lässt, wie schon lang nicht mehr.
Natürlich, das ist immer noch Burial, also in Lofi-Soundästhetik gepackte Melancholie pur, aber dieses Mal so gut wie beatfrei, dafür mit unter anderem schwer nach 70er-Jahre-Gruselfilm klingenden Hammond-Orgeln und Blade-Runner- und Morricone-Anleihen und anderen wilden Schlenkern. So brüchig, so skizzenhaft hat sich der schüchterne Sound-Bastler noch nie gegeben, allerdings – und hier liegt die Meisterschaft – entgleitet ihm „Antidawn“ nie, was vielleicht aber auch erst nach 2-3-maligem Hören klar wird. Die satte 43 Minuten lange EP ist im Endeffekt nämlich ein großes, beeindruckendes Sound-Mosaik, in dem auch das allerkleinste Knistern seinen Platz hat. Wirklich toll und schon jetzt ein Kandidat für die vordersten Plätze der Jahresbestenliste.
„Antidawn“ ist als Vinyl, CD oder als digitales Album erhältlich. Gekauft werden kann direkt beim Label, aber auch überall anders, wo’s Musik gibt.
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