9. August 2023

Dmitry Glukhovsky zu Straflager verurteilt

Acht Jahre müsste der russische Autor brummen

Lesezeit: 1 min.

Zur Fahndung ausgeschrieben ist der russische Autor Dmitry Glukhovsky (im Shop) seit gut einem Jahr. Damals hatte er sich keineswegs der angeordneten Linie der Regierung gebeugt und den Krieg gegen die Ukraine massiv kritisiert. Dass der 1979 in Moskau geborene Schriftsteller, der mit „Metro 2033“ berühmt wurde, dem herrschenden Regime in seiner Heimat nicht gerade freundlich gesinnt ist, hatte er auch schon in der Vergangenheit öfter unter Beweis gestellt.

Nun ist er in Moskau in Abwesenheit zu acht Jahren Straflager verurteilt worden. Er wurde für schuldig befunden, „Falschinformationen“ über die russische Armee verbreitet zu haben. Im Regimesprech: „Verbreitung von wissentlich falschen Informationen über die russische Armee auf der Grundlage von politischem Hass“.

Keine große Überraschung, Glukhovsky hatte schon länger mit diesem Urteil gerechnet. Wäre er noch in Russland, müsste er nun in Haft. Und wie das Beispiel anderer politischer Gefangener in diesem Land zeigt, wäre es nicht ausgeschlossen, dass während der Haft neue Vorwürfe hinzukämen, die die Strafe verlängern würden. Aber Glukhovsky hält sich schon länger nicht mehr in Russland auf. Er sagt zwar, dass er nicht um sein Leben fürchtet – da ordnet er seine Wichtigkeit schon nüchtern ein –, aber er behält seinen Aufenthaltsort doch lieber für sich.

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