3. September 2024

Trailer: „2073“

Asif Kapadia warnt vor einer schrecklichen Zukunft

Lesezeit: 2 min.

Der britische Filmemacher Asif Kapadia ist vor allem für seine massenkompatiblen, kinotauglichen Dokumentationen bekannt geworden, darunter „Senna“, „Amy“, „Diego Maradona“ und zuletzt „Federer: Zwölf letzte Tage“. Da wundert der Ansatz seines SF-Films „2073“ keineswegs, der beim derzeit laufenden Filmfestival in Venedig außer Konkurrenz Premiere hat. Denn da erzählt Kapadia von der Welt des titelgebenden Jahres, in dem alles ganz fürchterlich ist – und führt das messerscharf auf gegenwärtige Tätigkeit und Untätigkeit zurück. Wir werden also geflutet mit Bildern von der Klimakatastrophe, Putin, Trump & Xi Jinping, sozialen Unruhen und Big Tech. Wahrscheinlich fühlen sich die Höckes und Seidels unserer Wohlstandsrepublik wie immer übergangen, weil sie nicht vorkommen. Das Panorama, das Kapadia zeigt, ist jedenfalls kein Spaß – und möglicherweise ist ein Zeitreisender unsere einzige Chance, diese schreckliche Welt zu verhindern. „Klimakleber“ hat man ja lieber eingesperrt.

Die offizielle Synopsis liest sich so:

Wir schreiben das Jahr 2073, und die schlimmsten Befürchtungen des modernen Lebens haben sich bewahrheitet. Überwachungsdrohnen füllen den orangefarbenen Himmel und militarisierte Polizisten durchstreifen die zerstörten Straßen, während sich die Überlebenden im Untergrund verstecken und kaum noch an ein freies und hoffnungsvollse Leben erinnern können. In dieser genialen Mischung aus visionärer Science-Fiction und spekulativer Doku entführt uns der mit dem Academy Award® ausgezeichnete Filmemacher Asif Kapadia in eine Zukunft, die von der erschreckenden Realität unserer Gegenwart nur erahnt wird. Die zweifach für den Academy Award® nominierte Samantha Morton (In America, Sweet and Lowdown, Minority Report) spielt eine Überlebende, die von alptraumhaften Visionen der Vergangenheit heimgesucht wird – einer Vergangenheit, die zufällig unsere Gegenwart ist, visualisiert durch zeitgenössisches Filmmaterial, das die heutigen globalen Krisen von Autoritarismus, unkontrolliertem Big Tech, Ungleichheit und globalem Klimawandel miteinander verbindet. 2073 ist eine eindringliche, unerschütterliche Vision einer dystopischen Zukunft, die sehr wohl unsere eigene sein könnte.

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