Manga Day 2025
Am 27. September gibt es wieder gratis Lesestoff
Kommendes Wochenende ist Manga Day! Seit gut vier Jahren werden an einem Tag im Frühherbst die XXL-Leseproben verteilt. Am 27. September ist es wieder soweit: Über 1.200 Buch- und Comichändler sowie Bibliotheken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nehmen in diesem Jahr an der Gratis-Verteilung von 28 unterschiedlichen Comicbüchlein teil. Darunter sind neue und bereits erschienene Manga von altraverse, Carlsen Manga, Crunchyroll, Egmont Manga, Hayabusa, Loewe Manga, Manga Cult, Manga JAM Session, Manlin, Panini, TOKYOPOP und TOPP. Die kleinen Büchlein decken dabei alle Genres ab: Von Action über Comedy bis hin zu Horror reicht die Bandbreite an Bildergeschichten. Gar nicht so leicht, da eine Auswahl zu treffen. Wir versuchen es trotzdem!
Der Außerirdische
Er ist klein, blau und momentan so populär wie lange nicht mehr: Stitch. Disneys Lieblingsalien hat sich durch die Realverfilmung von „Lilo & Stitch“ aus dem Jahr 2002 zurück ins Rampenlicht gebeamt. Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, merkt es: Merchandising wohin man blickt, Funko-Pop-Figuren noch und nöcher ‒ und viele kleine Fans in den passenden T-Shirts und Pullovern. Einfach schön! Natürlich macht der Trend auch vor dem Manga-Regal nicht halt. Und so gibt es auch in diesem Jahr eine Bildergeschichte mit Experiment 626 in der Hauptrolle: Hiroto Wadas „Stitch und der Samurai“ (Carlsen Manga) ist eine charmante „Was wäre gewesen, wenn …?“-Interpretation des Disney-Films. In dem Manga verschlägt es den außerirdischen Helden nicht ins heutige Hawaii, sondern ins Japan der Sengoku-Ära zum Kriegsherrn Lord Yamato. Und der ist ganz vernarrt in den kleinen, blauen Gesellen. Wer wäre das nicht?
Der Klassiker
Ähnlich knuffig geht es in einem der Titel von Loewe Manga zu. Die Bindlacher haben eine Neuinterpretation von Osamu Tezukas Klassiker „Unico“ im Programm ‒ ein fantastisch anzuschauendes und zu lesendes Spektakel! In „Unico erwacht“ ist die Venus eifersüchtig auf den namensgebenden Helden, da das kleine Einhorn eine besondere Beziehung zur Psyche hat, der Göttin der Seelen. Diese Freundschaft inspiriert die Menschen zu ungeahnter Kreativität, was der Venus so gar nicht gefällt. Also beauftragt die Göttin der Liebe und Schönheit den Westwind Zephyrus damit, Unico von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Doch die Dienerin hat Mitleid mit dem kleinen Fohlen und trägt es regelmäßig durch Raum und Zeit, damit es vergisst, wer oder was es ist. Als es in unserer Gegenwart ankommt, möchte die Venus das Fabelwesen endgültig loswerden. Autor Samuel Sattin und das Illustrator:innen-Team Gurihiru bleiben dabei dem Original aus den 1970er Jahren weitestgehend treu, etwa was die farbenfrohe Inszenierung und die westliche Leserichtung betrifft. Auch viele der Figuren von damals wie die Wachkatze Chloe haben es in den Manga geschafft. Nur die Zeichnungen sind an heutige Lesegewohnheiten angepasst worden, erinnern dabei eher an das Studio Ghibli als an Tezukas eigene Filme. Eine dennoch rundherum gelungene Neuinterpretation des Originals.
Das Monster
Was wäre ein „Manga Day“ ohne Kaijus? Dieses Mal kommen die Monster von Egmont Manga. In „Gaea-Tima“ erzählt Mangaka KENT („Colorless“, Manga Cult) eine etwas andere Godzilla-Geschichte. Das titelgebende Monster hat vor gut zehn Jahren eine Hafenstadt verwüstet und verschwand danach spurlos. Was machen die Überlebenden? Sie verwandeln den einst so beschaulichen Ort in eine Touristenattraktion! Als plötzlich ein weiteres Kaiju auftaucht, ist es mit der Ruhe endgültig vorbei. Glücklicherweise spukt Miyako, eine der Überlebenden der Attacke von damals, eine Kugel aus. Diese rollt ins Meer und heraus kommt ‒ richtig ‒ Gaea-Tima! Frei nach dem Motto „Kaiju to the rescue!“ rettet das Ungeheuer die Kleinstadt am Meer, nur um danach wieder zu verschwinden. Klingt abgedreht? Ist es auch! Wer auf Monster-Action mit etwas derberem Humor steht, kommt hier voll auf seine Kosten. Allerdings: Wie es weitergeht, erfahren Leser:innen hierzulande erst im November. Dann erscheint der erste Band der Geschichte auf Deutsch.
Das Postskriptum
Noch mehr Lesestoff gefällig? Aber gerne doch: Beim diesjährigen „Manga Day“ können Leser:innen eine Reihe Klassiker neu für sich entdecken. Wie wäre es zum Beispiel mit Tsukasa Hojos „City Hunter“ (Tokyopop), dem Krimi mit dem 1980er-Jahre-Flair? Horrorfans dürfen bedenkenlos zu „Tokyo Ghoul“ greifen. Sui Ishidas Manga erscheint seit diesem Jahr als Gesamtausgabe im 2in1-Format bei Crunchyroll. Und wer schon immer in die Bestseller „My Hero Academia“ (Kohei Horikoshi, Carlsen Manga) oder „Fullmetal Alchemist“ (Hiromu Arakawa, altraverse) hineinlesen wollte, hat dafür am 27. September ebenfalls die Gelegenheit.
P. P. S.: Alle erhältlichen Titel sind hier gelistet. Eine Übersicht der teilnehmenden Händler findet sich ebenfalls auf der offiziellen Website der Veranstaltung.
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