17. Dezember 2025

Teaser: „Disclosure Day“

Spielbergs Spielberg-Remix – der weit mehr?

Lesezeit: 4 min.

Spielberg. Science-Fiction. Unheimliche Begegnung der dritten Art, E.T., Jurassic Park, A.I., Minority Report, Krieg der Welten. Und das sind nur die, die mitten im Herz des Genres sitzen.

Im Juni 2026: Disclosure Day.

Eigentlich müsste man echt nicht mehr sagen, oder?

Wenn da dieser Teaser nicht wäre. Und der lange Vorlauf.

Seit fast zwei Jahren wird über den Film, dessen Titel man auch nicht nennen wollte, geredet, spekuliert, tauchte mal verstohlen das Wort UFO auf, werden Andeutungen der Macher fallengelassen, und alles sollte erst auf diesen Teaser, und später dann im Film auf eine große Enthüllung, zulaufen. 

Man konnte (und sollte) auch das Gefühl bekommen: Spielberg zeige uns dann die Wahrheit, in der sich Chris Carter verpuzzelt hatte, und was wäre besser als ein Film, in dem Spielberg seinem E.T. im West Wing vom Weißen Haus, vor den Augen des Außenministers der USA und vor aller Welt eigenhändig seziert und Weltformel, Gott und Disney bei der fälligen Analuntersuchung aus dem A … Halt, du halluzinierst, Bernd!

Denn der Teaser von „Disclosure Day“ zeigt neben u.a. Emily Blunt, Josh O’Connor und Colman Domingo etliche Szenen, die viel mit Spielbergs SF zu tun haben (oft direkte Selbstzitate), aber amalgiert mit diversen anderen Stoffen aus ähnlichem Kontext – gleich zu Beginn etwa drängt sich Esmails „Leave the World Behind“ auf, natürlich ist Shyamalans „Signs“ ebenfalls dabei –, was ein bisschen so wirkt wie: „Alles von mir geklaut“ oder „Alles eine riesige Verschwörung“. Dazu passt perfekt, dass Philip K. Dick hirnverkabelt und zahngeschont angeschnallt in einem ominösen Raum liegt, Jesus Dornen und Nägel in Kinderhand zeigt, der Weihnachtsmann und Coca-Cola nicht fern sind und – Halt, du halluzinierst schon wieder, „Bernd, hol dir mal was Süßes.“

Und schon bei zwei Minuten fühlt sich das nach gehäuften Flussdiagramen an:

• Rehe > Schöpfung > Bambi > Disney > Steven > Schöpfer

• Kornfeld > Schöpfung > Kornkreise > Shyamalan > Disney > Steven > Schöpfer

• Philip K. Dick > Verschwörungen > A.I. > Disney > Steven > Schöpfer

Und immer so weiter und weiter. Alles verweist auf Spielberg, Disney und Gott. Erinnert ein wenig an das größenwahnsinnige Ende von „Babylon“.

„Hat jemand ein Milky Way? Schnell! Ich glaub, da ist kein Blut mehr im Hirn!“

Aber bevor das hier überhandnimmt: Nein, Spielberg hat gewiss nicht Asylum gekauft, auch wenn sein Vermögen dafür bestimmt gereicht hätte. Eher schon Mistral, dafür könnte es reichen. Vielleicht war das Manual nicht so gut. Und – Beeeeeeeeernd, geh schlafen!!!!!! Es sind nur zwei Minuten! Mach dir deine Kinokindheit nicht kaputt, das ist weder KI noch Asylum, das ist nur die Apotheose des größten Werks der Filmgeschichte! Bald ist Juni, dann bist du ausgeschlafen und alles wird super!

[Weiter nach der Lücke, aber auf eigene Gefahr, denn die Verschwörung wird immer dramatischer.] 

[UPDATE]: Orson Welles kam in der Redaktion vorbei und klärte die Sache auf. Und wenn man schon den leibhaftigen Orson da hat, hört man natürlich gern zu. Wie hat er das denn damals so gemacht mit den Marsianern? Ach, Steven sei ein alter Freund von ihm, gestand der alte Meister irgendwann, etliche Marskanalkilometer abwärts den Strom der Erinnerung hinab, und habe immer wieder nach Philip K. Dick gefragt, und so sei der Wunsch entstanden, zu dritt ein Skript zu schreiben, das die Steigerung von Meta sei: Ein Skript, das echter ist als die Realität! Völlig unbemerkt hatte sich David Lynch im 90°-Winkel aus der Neonröhre an der Decke im unmöglich engen Writer’s Room geschoben und spöttisch angemerkt: „Das kriegt Steven nie hin.“ Erst da sei Welles und Dick klar geworden, das Steven nicht auf ihrem spirituellen Niveau unterwegs sei, und hatten ihn achtlos am Rand von L.A. in der Wüste ausgesetzt – wo ihn ein verdächtig nach illegal Alien aussehender Fremder namens Marco R. in einer leicht ranzigen Taco-Bude ansprach und sagte: „Ich habe alle Informationen, die du brauchst“. Doch am 5. November 2024 verschwand R. wie vom Erdboden … war er von Außerirdischen entführt worden? Steven griff zum Telefon (Festnetz) und rief seinen alten Kumpel David an, um mal unter Männern zu reden. Es gäbe viel zu besprechen. Denn – so Steven zu David, während er auf einem seltsam köstlichen Kohlblatt herumkaute – von diesem R. gibt es zwei!

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