20. März 2013

Beste Freunde

„Robot & Frank“ – Ein seltsames Duo

Lesezeit: 2 min.

Während Regisseur Jake Schreiber mit Robot & Frank sein Spielfilm-Debüt gibt, hat Hauptdarsteller Frank Langella in seiner langen Karriere schon viele Rollen gespielt: He-Mans Erzfeind Skeletor, Supermans Chefredakteur Perry White, den Meisterdetektiv Sherlock Holmes, Ober-Vampir Dracula, Mantel-und-Degen-Rächer Zorro, ja sogar Richard Nixon. In Robot & Frank spielt der 1938 in Bayonne, New Jersey geborene Mime nun noch mal richtig groß auf. Hier gibt Langella den alten, allein lebenden Griesgram Frank, der sich störrisch dem Fortschritt der nahen Zukunft verweigert. Entsprechend groß sind anfangs die Reibereien, als Franks Kinder (dargestellt von Liv Tyler und James Marsden) ihrem grantigen Dad einen weit entwickelten Roboter als Alltagshilfe an die Seite stellen.

Nach den zu erwartenden Anlaufschwierigkeiten wärmt sich Frank dann aber doch für seinen neuen Robo-Mitbewohner auf – fast so sehr wie für Bibliothekarin Jennifer (Susan Sarandon). Besonders, da der gealterte Juwelendieb auf den Trichter kommt, dass sein geschwätziges Küchengerät auf zwei Beinen ihm noch bei dem einen oder anderen Coup assistieren könnte, wenn Frank sich entschließt, das Rentnerdasein aufzugeben und noch einmal seiner alten Profession nachzugehen, und sei es nur, um den ganzen reichen Snobs eins auszuwischen …

Es ist schon beachtlich, was Jake Schreier und sein Filmhochschule-Klassenkamerad, Drehbuch-Autor Christopher D. Ford, an zwanzig Drehtagen im Großraum New York und mit gerade mal zweieinhalb Millionen Dollar Budget auf die Beine gestellt haben. Und obwohl der von den Daft-Pank-Kostümdesignern der Firma Alterian geschaffene Roboter viel glattes, futuristisches Technik-Flair aus dem nahen Osten in die Zukunftsgeschichte und ihr Setting bringt, konzentriert sich Robot & Frank doch klar auf die menschlichen Aspekte der mit exakt der richtigen Dosis Humor und Feingefühl erzählten Story: auf das Älterwerden und die Probleme, Vorurteile und Gedanken, die damit einhergehen.

Heraus kam ein warmherziger, zwar dem Genre, aber keineswegs seinen typischen Mechanismen verpflichteter Science-Fiction-Film, der auf dem Sundance Film Festival 2012 verdientermaßen den Alfred-P.-Sloan-Preis eingestrichen hat. Diesen Filmpreis bekommen traditionell Filme, die sich auf Wissenschaftler, Erfinder, Mathematiker und Ähnliches konzentrieren.

Nun haben den Preis ein alter Juwelendieb und sein Haushalts-Roboter abgeräumt – sie hätten ihn sich natürlich auch so holen können, wenn sie ihn nicht bekommen hätten.

Robot & Frank • USA 2012 · Regie: Jake Schreier · Darsteller: Frank Langella, Susan Sarandon, James Marsden, Liv Tyler

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