29. Juni 2015 3 Likes

Durchhalten, SpaceX!

Gestern explodierte eine Falcon-9-Rakete kurz nach dem Start zur ISS

Lesezeit: 2 min.

Raumfahrt ist gefährlich, und dabei kann auch mal etwas schiefgehen. Letzten Endes setzt man eine kleine Kapsel an die Spitze einer ungeheuer großen Rakete, die im Grunde genommen nicht mehr ist als ein riesiger, mit höchst explosivem Treibstoff gefüllter Metallzylinder. Gestern sollte eine unbemannte Dragon-Kapsel zur ISS starten. An Bord: rund zwei Tonnen Nachschub für die Astronauten, ein neuer Andockring für die Station und wissenschaftliche Ausrüstung. Doch nach etwa zwei Minuten explodierte die Falcon-Rakete und zerstörte durch die Explosion auch die Kapsel. Ersten Analysen zufolge trat im Treibstofftank der oberen Raketenstufe Überdruck auf, was zur Explosion führte. Wenn man sich die Videos ansieht, kann man erahnen, welche Kräfte dort am Werk gewesen sein musste. Der Zwischenfall wird jetzt von SpaceX unter der Aufsicht der Federal Aviation Administration und der NASA untersucht, was bedeutet, dass weitere Falcon-9-Starts so lange verschoben werden, bis die Untersuchung abgeschlossen ist.

An Bord der ISS bedauert man zwar die Lage, aber gefährdet sei die Raumstation nicht. Man habe ausreichend Vorräte bis Oktober, wenn kein Nachschub die ISS bis dahin erreiche, hieß es seitens der NASA. Nach der Explosion einer Antares-Rakete, die ebenfalls Fracht zur ISS bringen sollte, im Oktober letzten Jahres und der ebenfalls unbemannten russischen Progress-Kapsel, die im Mai 2015 in der Erdatmosphäre verglüht war, nachdem sie nach dem Start Ende April außer Kontrolle geraten war, ist der Verlust der Falcon-9-Rakete der dritte Fehlschlag bei Versorgungsflügen zur Internationalen Raumstation. Am Freitag, den 3. Juli, startet ein russischer Progress-Frachter zur ISS. Die russische Raumfahrtagentur Roskosmos bot der NASA jetzt an, auch amerikanische Fracht mitzunehmen, was das Gewicht der Progress-Kapsel deutlich erhöhen dürfte.

SpaceX hat bereits sechs erfolgreiche Frachtmissionen zur ISS geflogen, und diese Katastrophe wird das Unternehmen sicherlich überwinden. Flüge in den Weltraum sind eben ein risikoreiches Geschäft, und SpaceX hat sich mit seinen wiederverwendbaren Raketen auch nicht gerade ein leichtes Ziel gesetzt. Durchhalten!

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