30. Juni 2015 2 Likes

Der Krieg, den immer noch keiner will

Neuauflage eines klassisch-utopischen Romans über den kalten Krieg

Lesezeit: 1 min.

Paul Alfred Müller (1901–1970) war einer der beliebtesten und erfolgreichsten Autoren früher deutschsprachiger Zukunftsliteratur. Am bekanntesten ist sicherlich seine SF-Heftromanserie „Sun Koh“, doch veröffentlichte Müller auch viele Romane. Unter dem Pseudonym Freder van Holk wurde 1962 so etwa „Der Krieg, den keiner wollte“ als „Utopia Grossband 164 I und II“ publiziert – keines der typischen Abenteuer aus Müllers Feder, aber leider eine wieder sehr aktuelle Warnung vor einem Kalten Krieg.

Die latente Angst der Menschen vor einem Atomkrieg wurde in den 60ern zur Ausgangslage von Müllers schonungslosen Roman. In diesem ließ er Europa von den Großmächten durch Atombomben in Schutt und Asche legen, während die Katastrophe in Amerika und Russland gerade noch verhindert werden kann. Die kammerspielhafte Haupthandlung verlegte Müller indes in einen privaten Atombunker, wo seine Figuren sich gegenseitig nach und nach die zivilisatorischen Masken vom Gesicht reißen …

Fünfzig Jahre nach dem ursprünglichen Erscheinen geben Verleger und Herausgeber Dieter von Reeken und Heinz J. Galle „Der Krieg, den keiner wollte“ als den Nerv treffende Neuausgabe mit zwölf Abbildungen und einem Nachwort heraus, nachdem im Kleinverlag in den letzten Jahren bereits viele Werke von Müller und anderen deutschsprachigen SF-Pionieren wieder zugänglich wurden.

Paul Alfred Müller: Der Krieg, den keiner wollte. Die Verworfenen • Verlag Dieter von Reeken, Lüneburg 2015 • 185 Seiten • € 17,50

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