27. September 2015 4 Likes

Rote Supermondfinsternis

Die totale Mondfinsternis über Mitteleuropa am 28.9.2015

Lesezeit: 2 min.

Nach siebeneinhalb Jahren kann morgen wieder eine totale Mondfinsternis über Mitteleuropa beobachtet werden – vorausgesetzt, man hält bis zwei Uhr nachts durch. Die maximale Verfinsterung wird gegen 4:47 Uhr erwartet. Und im Gegensatz zur Sonnenfinsternis kann man sie ohne Schutzbrillen mit bloßem Auge beobachten.

Eine Mondfinsternis tritt dann auf, wenn die Erde zwischen Sonne und Mond steht. Bei Vollmond steht unser Trabant der Sonne gegenüber. Auf der Erde sehen wir ja die Tagseite des Mondes – wir schauen ja aus derselben Richtung wie die Sonne auf ihn. Weil aber die Umlaufbahn des Mondes um die Erde nicht auf derselben Ebene liegt wie die der Erde um die Sonne, sondern geneigt ist, fällt der Schatten der Erde nicht immer auf den Mond, sondern nur dann, wenn Mond und Erde relativ zur Sonne auf einer Ebene stehen. Im Gegensatz zu einer totalen Sonnenfinsternis „verschwindet“ der Mond aber nicht vom Nachthimmel, sondern färbt sich tiefrot ein. Diese Färbung entsteht, weil Streulicht von der Sonne durch die Erdatmosphäre auf den Mond fällt. Die Atmosphäre filtert alle bis auf die langwelligen roten Strahlen aus, die dann den Mond erreichen und dafür sorgen, dass er nicht unsichtbar wird. Ein Astronaut auf dem Mond würde eine totale Sonnenfinsternis beobachten können. Klingt kompliziert? Ist es eigentlich nicht, wie die ausführlichen Erklärungen und Grafiken von astronomie.info oder das Video unten zeigen.

Die Mondfinsternis morgen fällt außerdem mit einem Vollmond zusammen, bei dem der Mond den erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn erreicht – der Vollmond steht also besonders groß am Nachthimmel, daher auch der Ausdruck „Supermond“. Der sichtbare Durchmesser unseres Trabanten ist dann rund 14% größer als am erdfernsten Punkt. Die nächste totale Mondfinsternis in vergleichbarer Erdnähe findet übrigens erst am 2.9.2547 statt – das Wachbleiben könnte sich also lohnen!

Quelle: NASA / astronomie.info / mondfinsternis.info, Bild: ntv/Reuters

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