Ein kleiner Schritt für eine Maus...

Im Amerika der 1950er Jahre ist der Mond nicht nur für Menschen ein Faszinosum, sondern auch für Mäuse. Zumindest sieht der Erdtrabant aus der Ferne betrachtet verdächtig nach einem wohlschmeckenden Käselaib aus. Während seine Artgenossen einem Käsekult verfallen, entschließt sich eine Maus dazu, Lunas Geheimnis zu lüften. Angetrieben von der Geschichte der Mäuseluftfahrt möchte sie als erstes Nagetier zum Mond fliegen. Ein kleiner Schritt für eine Maus, ein großer für die Mäusewelt?

Mit „Armstrong. Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond“ knüpft Torben Kuhlmann an sein Debüt „Lindbergh“ an, für das der gebürtige Sulinger 2015 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde. In seiner Abschlussarbeit zeigte er auf, wie der kleine namensgebende Titelheld auf den Spuren des echten Charles Lindbergh wandelt und aus seiner Heimatstadt Hamburg in die USA auswandern möchte. Inspiriert vom Geist der frühen Luftfahrtpioniere bastelte das Mäuschen in bester da Vinci-Manier an seinem eigenen Fluggerät herum, um den Katzen im Hafen und den Eulen in der Luft zu entkommen, und seine Freunde auf der anderen Seite des großen Teichs wiederzusehen. Obwohl Kuhlmann darauf verzichtet hat die Maus zu anthropomorphisieren, wirkt das Tierchen viel menschlicher als all seine Kollegen aus der Film-, Fernseh- und Comicwelt zusammen.

„Lindbergh“ ist ein Kleinod unter den Bilderbüchern, verzaubern doch Kuhlmanns Zeichnungen junge Leser und alte Vorleser von der ersten Seite an. „Armstrong“ dürfte nicht minder fantastisch und fantasieanregend werden. Ab dem 25. Juli können Raumfahrt- und Mäusefans das neue Abenteuer genießen. Bis dahin lohnt sich ein Blick in „Lindbergh“ oder dem ebenfalls von Kuhlmann illustrierten „Maulwurfstadt“ allemal.

Abb. „Armstrong“ von Torben Kuhlmann © 2016 NordSüd Verlag AG, Zürich / Schweiz

Torben Kuhlmann: Armstrong. Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond • NordSüd Verlag, Zürich 2016 • 128 Seiten • € 19,99 (erscheint am 25. Juli 2016)