7. Juli 2016

Ich war’s nicht – oder etwa doch?

David Walton erzählt in „Quantum“ von einem mysteriösen Mordfall und stellt dabei die Gesetze von Zeit und Raum auf den Kopf

Lesezeit: 2 min.

Physikprofessor Jacob Kelley sitzt in der Patsche, und zwar gewaltig: Einen Tag nach einem heftigen Streit mit seinem Freund und Kollegen Brian Vanderhall wird dessen Leiche entdeckt und am Tatort finden sich massenweise DNA-Spuren, die alle von Jacob stammen. Die Beweislast ist so erdrückend, dass Jacob kurzerhand verhaftet und schließlich des Mordes angeklagt wird. Er beteuert jedoch seine Unschuld, schließlich habe er sich zur Tatzeit an einem völlig anderen Ort befunden. Je weiter der Prozess gegen Jacob voranschreitet, umso mysteriöser wird der Fall. Hat Brians Tod vielleicht etwas mit seiner Forschung zu tun? Schließlich behauptete er am Abend vor seinem Tod noch, einen überragenden Durchbruch auf dem Gebiet der Quantenphysik erzielt zu haben. Oder ist es vielleicht sogar möglich, dass Jacob an zwei Orten gleichzeitig war?

Mit „Quantum“ (im Shop) hat David Walton einen Science-Thriller par excellence vorgelegt. Abgesehen von der Frage, wer dem guten Brian Vanderhall denn nun das Licht ausgeknipst hat, entwickelt der Autor einen hochinteressanten Science-Fiction-Plot, bei dem das Science groß geschrieben wird. Denn Walton, der in seinem Brotberuf als Ingenieur für den amerikanischen Raumfahrtkonzern Lockheed Martin arbeitet, weiß, wovon er spricht. Doch wer jetzt befürchtet, dass sich „Quantum“ als verkappte Physikvorlesung entpuppt, der irrt. Wenn David Walton seinen Helden über Quantenphysik, Higgs-Felder und subatomare Teilchen erzählen lässt, liest sich das spannend wie ein Thriller. Fans von Peter Clines‘ „Der Spalt“ (im Shop) werden auch an „Quantum“ ihre helle Freude haben.

David Walton: „Quantum“ ∙ Roman ∙ Aus dem Amerikanischen von Norbert Stöbe ∙ Heyne Verlag, München 2016 ∙ 384 Seiten ∙ E-Book: € 8,99 (im Shop)

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