15. Juli 2019 3 Likes

Kurioser Mond

Acht spannende Fakten über unseren Mond, die Sie unbedingt wissen sollten

Lesezeit: 4 min.

Er ist der einzige Mond unseres Sonnensystems, den man von der Erde aus mit bloßem Auge sehen kann: Luna, der Erdtrabant. Vor 50 Jahren landeten die NASA-Astronauten Neil Armstrong (im Shop) und Buzz Aldrin als erste Menschen auf dem Mond, und damit Sie den Smalltalk auf der Jubiläumsparty mit Bravour meistern, haben wir acht interessante und kuriose Fakten über den Mond gesammelt, die 

 

1. Unser Mond ist der fünftgrößte im Sonnensystem.

Nur Ganymed, Titan, Callisto und Io, die um Jupiter beziehungsweise den Saturn kreisen, sind größer als Luna. Der sonnennächste Planet Merkur ist nur ein Viertel größer, und Nicht-mehr-Planet Pluto um einiges kleiner. Der Mond hat einen Durchmesser von 3474 Kilometern, das entspricht der Entfernung zwischen London und Kairo (und ist kürzer als die Strecke, die man bei der Durchquerung Australiens von Ost nach West zurücklegen müsste). Seine Oberfläche ist 405.500 Quadratkilometer groß – größer als Afrika, kleiner als Asien. Damit hat der Mond ein Viertel der Größe der Erde, weswegen das Erde-Mond-System von manchen Wissenschaftler auch als Doppelplanetensystem bezeichnet wird.

 

2. Es gibt keine „dunkle Seite des Mondes“.

Das, was wir als „dunkle Seite des Mondes“ bezeichnen, bekommt in Wirklichkeit genauso viel Sonnenlicht ab wie die der Erde zugewandte „Vorderseite“. Der Mond braucht fast genauso lange für eine Drehung um die eigene Achse wie für einen Umlauf um die Erde, deswegen ist unserem Planeten immer dieselbe Mondseite zugewandt. Tatsächlich erreichen alle Gebiete auf dem Mond gleichmäßig Sonnenlicht. Ein Tag auf dem Mond dauert etwa 14 Erdentage, 18 Stunden 22 Minuten, eine Mondnacht ist genauso lang. Wegen der geringen Größe des Mondes und der fehlenden Atmosphäre versinkt die Sonne jedoch nicht malerisch und farbenfroh im Mare Imbrium, sondern geht schlagartig auf und unter. 

 

3. Der Mond ist nicht rund.

Er sieht zwar rund aus, aber in Wirklichkeit ist der Mond geformt wie ein Ei, dessen Spitze auf die Erde zeigt. Der Mondkern – der ähnlich aufgebaut ist wie der Erdkern – liegt auch nicht direkt im geometrischen Zentrum des Mondes, sondern gut zwei Kilometer davon entfernt.

 

4. Der Mond hat Zeitzonen.

1970 bat die Firma Helbros Watches Kenneth L. Franklin, den Chefastronom des New Yorker Hayden-Planetariums, eine Uhr zu entwerfen, die die lunare Zeit genau messen kann. Franklin entwickelte dafür die Zeiteinheit „Lunation“, das ist die Zeitspanne, die der Mond braucht, um sich einmal um seine eigene Achse zu drehen. Eine Lunation beträgt genau 29,530589 Erdentage. Außerdem führte Franklin die „mittellunare Zeit“ (mit LT für „Lunar Time“ abgekürzt) sowie Lunare Zeitzonen ein, die denen auf der Erde ähneln, sich aber nach den nur 12° breiten Meridianen richten. Diese würden, so Franklin, irgendwann vielleicht Namen wie „Kopernikanische Zeitzone“ oder „West-Tranquility-Zeit“ tragen. Die Mondstunde bekam den Namen „Lonour“, entsprechend gibt es auch „Decilunour“, „Centilunour“ und „Millilunour“. Helbros baute die Uhren, allerdings erwies sich ein Instrument, das nur auf dem Mond richtig funktionierte, auf der Erde als Ladenhüter.

 

5. Auf dem Mond ist es nicht immer kalt.

Tatsächlich können während eines Mondtags am Äquator Spitzentemperaturen von bis zu 127° C erreicht werden. In einer Mondnacht fällt das Thermometer allerdings auf -173°C. Es gibt keine Atmosphäre, die die die Sonnenhitze abfängt und verteilt. Deswegen können in einigen tiefen Kratern an den Mond-Polen, die kaum von der Sonne erreicht werden, Temperaturen von -240° C erreicht werden. Schiebt sich die Erde vom Mond aus gesehen vor die Sonne, kann die Temperatur binnen 90 Minuten um rund 300°C fallen. Raumanzüge mit Heizungs- und Kühlelementen sind also Pflicht.

 

6. 390.110 Vollmonde würden genauso viel Licht auf der Erde erzeugen wie die Sonne.

Die Sonne scheint mit einer Magnitude, also einer scheinbaren Helligkeit, von -26,7, der Vollmond erreicht gerade einmal -12,7, hat also 14 Magnituden weniger Helligkeit. Das Verhältnis zwischen der scheinbaren Helligkeit der Sonne und der scheinbaren Helligkeit des Vollmonds beträgt 398.110 zu 1 – so viele Vollmonde bräuchten wir, um es auf der Erde ebenso hell zu haben wie an einem Sommertag. Allerdings würden so viele Vollmonde nicht in den Himmel passen. Es gibt über 41.200 Quadrat-Grad am Himmel (der die Erde ja zu 360 Grad umgibt), und der Mond füllt 0,2 Quadratgrad davon aus. Könnte man den gesamten Himmel mit Monden anfüllen, hätten wir nur Platz für 206.264 Monde – und es damit nicht hell genug.

 

7. Der Mond entfernt sich von der Erde.

Während Sie das lesen, bewegt sich der Mond von Ihnen weg. Er nutzt die Rotationskraft der Erde, um sich 3,8 Zentimeter pro Jahr von ihr zu entfernen. Wissenschaftler vermuten, dass der Mond kurz nach seiner Entstehung in nur 22.530 Kilometern Entfernung die Erde umkreist hat. Das Auseinanderdriften von Erde und Mond wird sich den Astronomen zufolge die nächsten 50 Milliarden Jahre fortsetzen; dann wird unser Trabant rund 47 Tage brauchen, um die Erde einmal zu umkreisen. 

 

8. Golfspielen auf dem Mond ist möglich.

Vielleicht finden Sie auf dem Green Grau sogar einen der Bälle, die Alan Shepard am 6. Februar 1971 bei der Apollo-14-Mission einige hundert Meter weit abgeschlagen hat – einhändig und mit einem Sechser Eisen. Den Schläger musste der erste Mann im Weltraum und bisher ältester Mensch auf dem Mond an Bord der Landefähre schmuggeln, denn die NASA verstand so kurz nach dem Beinahe-Desaster von Apollo 13 keinen Spaß. Shepard band den Griff seines modifizierten Wilson-Schlägers an eines der Geräte, mit denen er Bodenproben nehmen sollte, versteckte den Kopf in seinem Raumanzug und die Bälle in seinen Socken. Damit hat Alan Shepard Golf zu einer Extremsportart gemacht. Glauben Sie nicht? Dann machen Sie es ihm doch nach! 

 

Titelbild: Mondpanorama, Apollo 15

Dieser Artikel ist bereits am 15. November 2016 erschienen. 

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