12. Januar 2021

Kurz-Review: „2067 – Kampf um die Zukunft“

Eine ambitionierte, visuell überzeugende Dystopie

Lesezeit: 2 min.

Sehr zeitgemäß wirkt der Ansatz von Seth Larneys Science-Fiction-Film „2067 – Kampf um die Zukunft“: Nach Jahrzehnten des Exzess steht die Welt im Jahre 2067 endgültig für dem Kollaps, die Biosphäre droht zusammenzubrechen, die Natur kann den enormen CO2 Ausstoß nicht mehr absorbieren. Die Folge sind Atemwegserkrankungen, an denen auch Xanthe, Frau der Hauptfigur Ethan Whyte (Kodi Smit-McPhee) schwer erkrankt ist.

Doch eine Chance gibt es noch für die Menschheit: Eine Zeitmaschine. In den letzten Jahren vor seinem Tod hatte Ethans Vater an ihr gearbeitet und tatsächlich eine Botschaft aus ferner Zukunft erhalten: „Schickt Ethan Whyte“. Und so geschieht es. Ethan wird in die Zukunft geschickt, in eine Ära, in der die Erde wieder grün ist, doch dort steht er vor zwei Problemen: Wie kann er Objekte in die Vergangenheit schicken und vor allem: Wie geht er mit den Zeitreiseparadoxien um, die so eine Geschichte unweigerlich mit sich bringen.

Ein ambitioniertes Konzept hat sich der Australier Seth Larney für seinen zweiten Film ausgedacht, dass er mit geringen Mitteln visuell eindrucksvoll umsetzt. Leider wirkt Hauptdarsteller Kodi Smit-McPhee – der vor gut zehn Jahren als Sohn von Viggo Mortensen in „The Road“ schon Erfahrung mit dystopischen Zukunftsentwürfen sammeln konnte – arg überfordert von den emotionalen Achterbahnen, die seine Figur zwischen Angst um seine Frau und nie aufgearbeiteten Vater-Sohn-Konflikten durchlebt. Dass Larney zudem praktisch jede Szene mit breiter Musik unterlegt, als würde er seinem eigenen Drehbuch nicht trauen, ist bedauerlich. Denn trotz der Schwächen überzeugt „2067 – Kampf um die Zukunft“ als ambitionierter Zeitreisefilm mit interessanten Ideen und einem überzeugenden Look.

2067 – Kampf um die Zukunft • Australien 2020 • Regie: Seth Larney • Darsteller: Kodi Smit-McPhee, Ryan Kwanten, Sana’a Shaik, Deborah Mailman, Aaron Glenane • als DVD, Blu-Ray und VOD von Koch Media

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