3. Februar 2021

Kurz-Review: „Kid Cosmic“ auf Netflix

Die neue SF/Superhelden-Animationsserie vom Erfinder der Powerpuff Girls

Lesezeit: 2 min.

In den 1990ern arbeitete Craig McCracken als Art Director und Storyboard-Künstler an Trickserien wie „Zwei dumme Hunde“ und „Dexters Labor“, ehe er 1998 die megaerfolgreichen „Powerpuff Girls“ erfand. Später folgten „Fosters Haus für Fantasiefreunde“ und „Sie nannten ihn Wander“. Jetzt hat McCracken für Netflix die Science-Fiction/Superhelden-Animationsserie „Kid Cosmic“ geschaffen, und die ist von Anfang an ein einziges energiegeladenes Vergnügen.

Der Junge Kid Cosmic, der an einem Highway in der Wüste wohnt, wo sonst nur ein Diner und ein paar Wohnhäuser stehen, träumt schon sein ganzes Leben lang davon, ein Superheld zu sein. Dann endlich stürzt ein Alien-Raumschiff ab, und Kid findet fünf Steine der Macht und klebt sie an Radmuttern – fertig sind die Ringe, die ihm Superkräfte geben sollen! Er kann nach einigen Fehlversuchen auch tatsächlich fliegen, doch der Rest kommt anders, als Kid denkt. Denn die coole Diner-Kellnerin Jo (Portale), der verstrahlte alte Hippie Papa G (Körperduplikation), die kleine nervige Rosa (Riesenwuchs) und Katze Thunfisch-Sandwich (Visionen) gelangen überraschenderweise in den Besitz der anderen Ringe und werden ebenfalls zu Helden – am Anfang natürlich mit so einigen Hindernissen. Die Kommentare des verhinderten Alien-Eroberers Chuck sowie weitere Bösewichte und Monster aus dem Kosmos, die ihrerseits an die Ringe wollen, machen die Origin und Teamfindung nicht gerade leichter …

„Kid Cosmic“ setzt auf den flachen Animationsstil, der in den 1990ern viele Serien von Warner Bros. und auf Cartoon Network hervorstechen ließ und heute herrlich retro wirkt: Da wird zwischendurch mit Absicht auf flüssige Bewegungsabläufe verzichtet, bedient man sich bei japanischen Anime oder den Musikvideos einer anderen Ära. Überhaupt erinnern das Figurendesign und die vielen liebevollen Details manchmal an Jamie Hewletts Gorillaz-Clips. Bei all dem taugt der flotte, laute Superhelden-Spaß in „Kid Cosmic“ definitiv für jüngere Kids, weil die Botschaften stimmen und das mit der Gewalt und der Action recht gut gelöst ist – die Serie haut hier nicht in dieselbe Kerbe wie „Rick and Morty“ oder „Final Space“. Trotzdem macht „Kid Cosmic“ mit seiner wahnsinnigen und aufgedrehten, geradezu punkigen Energie und seinem grandiosen Style und Sound auch erwachsenen Fans von SF und Superhelden großen Spaß, weil neben dem Fun das Bewusstsein für das Genre jederzeit zu spüren ist.

Seit 2. Februar stehen die ersten zehn Folgen von „Kid Cosmic“ auf Netflix.

Abb © 2021 Netflix

Kid Cosmic – Staffel 1 • USA, 2021 • 10 Folgen • ca. 25 Min. pro Folge

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